Hallo ihr Lieben,
heute schreibe ich euch das erste Mal aus dem (kalten) Kenia. Ich
bin jetzt schon seit fast 5 Tagen hier, kann es aber immer noch nicht
glauben, dass ich jetzt für ein Jahr in diesem Land leben werde.
Es
sind so viele Eindrücke hier, die mich wahnsinnig staunen und
teilweise auch zweifeln lassen.
Was ich als erstes von der
kenianischen Kultur kennengelernt habe, ist das Motto „Hakuna
Matata“, von uns auch „Ups, Verwirrung! Ich organisier' das mal
kurz!“ genannt...wir haben 4 ½ Stunden in der Kälte am Flughafen
auf die ICYE-Leute gewartet, da sie dachten, dass wir erst einen Tag
später kommen würden :D Die Müdigkeit der langen Reise und die
Wartezeit waren schnell vergessen, als ich auf dem Weg zur Unterkunft
direkt die ersten freilaufenden Giraffen gesehen habe und die ersten
Eindrücke von Kenia auf mich einprasselten: Staubige Straßen,
Palmen, schick gekleidete Damen und Geschäftsleute, Männer mit
Handkarren, Straßenstände, kenianische Musik, rötliche Erde,
Matatus und Autos, die keinen Wert auf Ampeln oder Verkehrsregeln
halten und und und.
Als wir dann endlich bei unserer Unterkunft ankamen, der State
House Girls' High School, war ich echt überrascht, was für ein
großes Gelände das ist und wie riesig die Gebäude sind. Später
habe ich dann erfahren, dass der Präsident Uhuru Kenyatta auf
derselben Straße seinen Sitz hat und daher alles sehr gepflegt und
„luxuriös“ ist. Bei der Hygiene muss man dann allerdings doch
schon ein paar Abstriche machen :D
Durch einen glücklichen Zufall, konnten wir noch am selben Tag
eine afrikanische Hochzeit miterleben, die auf dem Gelände der High
School stattfand. Es war wahnsinnig schön, die kenianische
Gute-Laune-Musik zu hören und die Leute tanzen zu sehen. Wir
„Mzungu“ durften dann auch mittanzen, was mir allerdings etwas
unangenehm war, da wir alleine vor allen tanzen mussten (und mit
tanzen meine ich komisch hin und her springen :D).
Nach und nach trudelten dann am Wochenende die anderen
Freiwilligen aus Schweden, England, Österreich und den USA ein. Wir
verstehen uns alle sehr gut, aber wir sind so viele Deutsche, dass
wir uns immer bemühen müssen, Englisch miteinander zu reden, damit
die anderen auch mitreden können :D
Am Sonntag hatten wir dann noch einen freien Tag, bevor am Montag
das Programm losging. Den haben wir genutzt, um mal ein bisschen
Nairobi zu erkunden. Das haben wir dann auch gemacht und z.B.
festgestellt, dass das Angebot im Supermarkt gar nicht so anders ist
als hier (es gibt sogar Haribo und Nutella :D). Abends wurde der
Waschplatz zum Friseursalon und die Jungs haben sich mit einem
Rasierer die Haare abgeschnitten oder sich die Haare von den Mädels
schneiden lassen, weil das ja „viel praktischer“ ist für Afrika
:D.
Am Montag fing dann das Seminar-Programm an. Die ICYE- Co-Worker
sind mit uns in die Stadt gegangen, um mit uns Sim-Karten und
Internetsticks zu kaufen. Dabei hat man ziemlich schnell gemerkt,
dass die Organisation hier nicht so strukturiert ist wie in
Deutschland...einige Shops und mehrere Stunden später haben die
Karten bei einigen immer noch nicht geklappt, und wir mussten am
nächsten Tag nochmal in die Stadt :D Ansonsten haben wir
zwischendurch noch Kiswahili-Lessons, die teilweise unglaublich
lustig sind und teilweise echt ermüdend...ich denke aber nicht, dass
ich nach den 2 Wochen Unterricht die Sprache einigermaßen kann, wie
ich es gerne hätte, da der Unterricht ziemlich langsam ist und der
Lehrer manchmal noch denkt, dass wir auf dem Mond leben und nicht
zählen oder buchstabieren können :D
Gestern Abend haben wir den
kenianischen Film „Nairobi Half Life“ gesehen. Ein Film, der die
kriminelle Seite Nairobis auf eine ziemlich harte Art zeigt.
Ich
höre täglich viele neue Geschichten über Kenia, teils positiv,
teils beängstigend...ich bin schon gespannt, was mich noch so
erwarten wird im kommenden Jahr. Aber ich fühle mich wohl hier! Die
Leute hier sind sehr offen und fragen mich nach meinem Namen, wie es
mir geht und was ich hier mache, auch wenn sie mich wahrscheinlich
nie wieder sehen (z.B. die Straßenhändler, das Küchenpersonal
usw.).
So...der erste Blogeintrag ist nun geschrieben und ich merke jetzt
schon, dass ich soooo vieles noch schreiben könnte, aber es
unglaublich schwierig ist, die ganzen Eindrücke zu beschreiben und
zusammen zu fassen...also werde ich mich beschränken und die
nächsten Tage einfach nochmal schreiben ;)
Bis bald,
eure
Lara
3 Kommentare:
Hallo Lara,
da freu ich mich aber,dass du gut angekommen bist.
Werde neugierig deinen blog verfolgen!
Gaaaaanz lieben Gruß und dicken Drücker
von Marita
Liebe Lara,
auch wir sind ganz bei dir, und verfolgen gespannt deinen Blog, den du wirklcih schön schreibst...
Also, alles Gute für dich, eine erfolgreiche Zeit, und ganz viel neue Lebenseindrücke wünschen wir dir... Bis bald, liebe Grüße
Jürgen + Mieke
Hallo Lari :)
mich freut es sehr dass es dir gut geht und ich hoffe dass du noch spannende tage in nairobi erleben wirst bevor es ab zu der Gastfamilie geht!
Du fehlst mir schon :-*
Louisa
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