Samstag, 28. Dezember 2013

Kuwa na krismasi njema!

Hallo alle zusammen,

etwas verspaetet kommen jetzt auch von mir liebe Weihnachtsgruesse aus Kenia an euch alle! Aber besser spaet als nie ;)
Ich hoffe ihr hattet alle besinnliche Feiertage!
Wie ihr in der Bildergalerie sehen koennt, habe ich ein paar Bilder von meinen Reisen durchs wunderschoene Kenia hochgestellt. Ihr koennt sie euch ja schonmal angucken und raten, welche Geschichten ich dazu zu erzaehlen habe ;) Denn ich habe mal wieder nicht viel Zeit euch lang zu schreiben...der Magen knurrt, das Fruehstueck wartet und der Lake Victoria schreit nur danach, erkundet zu werden ;) Dort befinden Steffi und Ich uns naemlich gerade, in Kisumu am Lake Victoria, und warten auf Sarah, Marina und Fariha, damit wir gemeinsam am Lake entlangreisen koennen und Silvester zusammen feiern. Silvester - huuuui!Das bedeutet, nicht mehr lange und ich kann sagen: DIESES Jahr fliege ich wieder zurueck nach Deutschland...was ich davon halten soll? Darueber streiten sich meine Gefuehle jetzt schon :D

Ein ausfuehrlicher Eintrag ueber meine Reisezeit und Weihnachten kommt nach den Ferien, versprochen!
Bis dahin einen guten Rutsch ins Jahr 2014 und wie jedes Jahr: Passt auf euch auf und rutscht nicht aus ;)

Liebe Gruesse,
eure Lara

Mittwoch, 20. November 2013

Aufregende Zeiten!

Hallo ihr Lieben,

seit langem melde ich mich auch mal wieder aus dem kenianischen Dorf Manga. Bei mir hat sich in letzter Zeit so unglaublich viel getan! Ich habe mich in der Grundschule nun richtig eingelebt. Die Schülerinnen haben mir dabei sehr geholfen, denn ihre Fröhlichkeit und Ausgelassenheit kann einen einfach nur glücklich machen. Ich genieße es, wenn wir zusammen Ball spielen, oder ich mit ihnen zusammen Lieder einstudiere – zwei deutsche Lieder können sie schon :)

Eine meiner Aufgaben in der Schule ist der Sportunterricht aller Klassen. Leider ist es jedoch so gut wie unmöglich einen annähernd guten Sportunterricht zu machen, da der Sportplatz eher einer schrägen Kuhwiese ähnelt mit Steinen, Hügeln und ohne Tore oder Körbe.
Daher habe ich jetzt mein erstes großes Projekt in der Schule gestartet – das Sportplatzprojekt. Dank einiger Spenden kann das Projekt direkt starten. Und zwar haben wir geplant das Feld erst einmal ebenerdig zu machen und neuen Rasen zu pflanzen (Es ist momentan nämlich so schräg, dass der Ball immer zu einer Seite rollt). Danach werden wir ein Volleyballfeld, ein Netballfeld, ein Handballfeld und ein Fußballfeld markieren und permanente Tore, Körbe etc. einbetonieren. Eine ganz schön große Sache, die mit Sicherheit seine Zeit brauchen wird, aber danach können die Mädchen endlich richtig Sport machen und die Pausen auf dem Sportplatz genießen, ohne ständig hinzufallen, oder den Ball durch Dornen kaputt zu machen :)

Heute hat das Projekt seinen Startschuss gehabt. Der Traktor ist gekommen und hat das komplette Feld umgegraben und die Erde gelockert. Weiter geht es morgen mit dem Abtragen der Erde von der oberen Hälfte auf die untere Hälfte. Damit wir keine Arbeiter engagieren müssen, habe ich ein paar Mitfreiwillige gefragt, ob sie dabei helfen würden. Aus ein paar wurden dann doch insgesamt ca. 10 andere Voluntäre, die sich bereit erklärt haben zu helfen :) Morgen im Laufe des Tages werden sie alle eintrudeln und nachmittags fangen wir dann an zu arbeiten. Weil wir jetzt doch so viele sind, könndne wir nicht alle bei meiner Gastfamilie schlafen und schlafen deshalb alle zusammen in der Schule...das wird ein Spaß :D Sie bleiben bis Sonntag, vielleicht sogar ein bisschen länger, je nachdem wie weit wir kommen. Ich bin so gespannt, ob das alles klappen wird...wenn nicht bleibt immer noch der Satz “Hakuna Matata”! :D

Ich möchte euch auch noch eben erzählen, was in den Wochen seit meinem letzten Eintrag so alles passiert ist:
ICYE hat ein Wochenende in Konza geplant, an dem alle Freiwilligen teilgenommen haben. Konza ist ein Naturgebiet nicht weit von Nairobi entfernt. Es war so unglaublich schön dort! Wir haben in einem Camp mitten in der Wildnis geschlafen und hatten unsere erste typisch afrikanische Safari – bewaffnet mit Kamera und Sonnencreme sind wir auf dem Dach des Busses durch die Landschaft gefahren und konnten Giraffen, Zebras, Büffel und Antilopen von ganz nah bewundern. Ein Traum sag ich euch :)

Nach diesem Wochenende war ich für vier Wochen in Manga ohne zu reisen, was auch mal richtig entspannt war. An den Wochenenden habe ich teilweise auf dem Feld mitgeholfen, oder Verwandte besucht. Ich durfte eine kenianische Taufe im Fluss miterleben und einen Prayer's Day für die Abschlussklasse in der besten Grundschule in der Umgebung (Ein trauriger, riesiger Unterschied zur Manga Grils Primary).

Vor ca. 3 Wochen ist eine ziemlich miese Sache passiert. Meine Gastmutter, die sich schon immer über Magenschmerzen beklagt hat, hat in einer Nacht so üble Schmerzen gehabt, dass sie nach Nairobi ins Krankenhaus aufgebrochen ist. Im Krankenhaus angekommen wurde sie wegen Überfüllung immer zur Seite geschoben und nicht richtig behandelt. Nach ca. Einer Woche hat sie dann doch ein Bett im Krankenhaus bekommen und ihr wurde gesagt, dass sie operiert werden muss. Auf die Operation musste sie dann auch nochmal eine Woche warten und für jede Nacht einen Batzen Geld zahlen, was für meine Gastfamilie ein großer Verlust ist. Letzte Woche wurde sie dann schließlich operiert und ist nun wieder Zuhause, um sich auszukurieren.


Am Wochenende des 10.11. war ich in Nairobi und habe dort mit ein paar anderen Freiwilligen „Unser Dreimonatiges“ gefeiert – 3 Monate Kenia...unglaublich!!! Danach bin ich mit Fariha zu ihr nach Nakuru gefahren und bin mit zu ihrem Projekt gegangen. Ich war die komplette letzte Woche da, weil ihr Projekt am letzten Sonntag ein großes Event hatte, bei dem ich mithelfen sollte...im Nachhinein war allerdings doch nicht so viel Hilfe nötig :D Aber ich habe Nakuru genossen. Wir haben an einem Abend deutsch gekocht, Nudeln mit einer Gemüsesoße – das war der absolute Hammer!!! Mal etwas anderes als Ugali mit grünem Gemüse :D

Ab Montag stehen dann die großen Freien an und ich freue mich schon sehr darauf! Ich werde euch dann berichten, was ich so treibe und vor allem wo in Kenia ich mich gerade befinde...ich habe nämlich vor so viel es geht zu reisen :)

So...jetzt wisst ihr auch wieder besser Bescheid, was in meinem kenianischen Leben gerade vor sich geht ;)
Ich melde mich bald wieder und berichte euch, wie es mit dem Sportplatzprojekt läuft.

Bis bald,

eure Lara :)

Dienstag, 8. Oktober 2013

Ein Meilenstein ist geschafft!


Hallo ihr Lieben,

heute schreibe ich euch mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, denn der Tag hat eine für mich ganz wichtige Entscheidung gebracht: Ab morgen werde ich nur noch in der Grundschule arbeiten und nicht mehr in der High School! Ihr glaubt gar nicht, was für eine Verwirrung und was für ein Missverständnis die ganze Projektsache war :D Am Wochenende habe ich den Vater der Leiterin von ICYE Kenya kennengelernt. Dabei hat sich herausgestellt, dass er nicht nur der Vater ist, sondern auch noch der Gründer der Organisation. Als er erfahren hat, dass ich in beiden Schulen unterrichte, hat er direkt ganz klar gesagt, dass ich ursprünglich nur für die Grundschule eingeplant war und es ein großes Missverständnis ist. Es haben sich nämlich beide Schulen für einen Volontär beworben, doch nur der Grundschule steht im Moment einer zu. Seiner Meinung nach hat sich die Rektorin der Sekundarschule mich „gekrallt“ bevor die andere Schule davon Wind kriegt :D Allerdings wusste die Rektorin der Grundschule gar nichts von der Existenz der Organisation, geschweige denn von meiner Existenz, bis ich ihr davon erzählt habe...da sage ich nur: Ups, Verwirrung! Hakuna Matata! :D Na ja...Ende vom Lied ist jedenfalls, dass ich jetzt nur noch in der Grundschule arbeite und hoffe, dass ich dadurch endlich hier richtig ankommen kann und nicht länger zwischen den Stühlen stehe und mich innerlich teilen muss.

Jetzt zu meinen letzten beiden Wochenenden: Vor zwei Wochen war ich in Migori und habe dort andere Freiwillige besucht. Dieses Wochenende war ich in Nakuru und habe Fariha, auch eine Mitfreiwillige, besucht. Am Samstag bin ich mit ihr zurück nach Manga gefahren und habe ihr mein Projekt und mein Leben hier gezeigt. Ihr merkt, ich liebe es zu reisen und andere Freiwillige zu besuchen :D Denn um ehrlich zu sein: Länger als 2 Wochen kann ich nicht in Manga bleiben ohne etwas zu unternehmen oder Freunde zu sehen...dafür ist es dann doch zu dörflich hier und meine Unternehmungslust treibt mich an. Kenia ist so ein schönes Land, da wäre es zu schade, wenn ich von dem ganzen nur Manga kennen würde!

Soweit zu den wichtigsten Sachen, die ich euch berichten wollte...ich schreibe euch bald mal wieder länger, wenn sich die ganze Projektverwirrung gelegt hat und ich gedanklich wieder freier bin!

Bis bald,
eure Lara



Dienstag, 24. September 2013

"Schrubber"

Hallo zusammen,


jetzt habe ich es auch endlich wieder geschafft einen ruhigen Moment zu finden und euch wieder zu schreiben...erst einmal die wichtigste Info für euch: Mir und den anderen Freiwilligen geht es gut und niemand von uns oder unseren Gastfamilien ist betroffen. Für die, die es nicht mitbekommen haben: Am Samstag morgen wurde ein Terroranschlag auf eine Shopping Mall in Nairobi Westlands (das Viertel der Reichen und Weißen) verübt mit mittlerweile ca. 62 Toten und über 170 Verletzten. Ich selber habe davon nur übers Radio erfahren und ihr wisst sicher mehr darüber als ich. Was ich allerdings sagen kann ist, dass es sogar hier im friedlichen Dorf Manga die Gemüter aufwühlt und hitzige Diskussionen über den Präsidenten und die Sicherheitslage in Kenia hervorruft. Es ist irgendwie ein seltsames Gefühl für mich, da es mir einerseits so weit weg vorkommt und ich mich andererseits gerade in diesem Land befinde und die Gespräche und Sorgen der Kenianer hautnah miterlebe.

So, jetzt zu den Geschehnissen meiner letzten Tage...
Seit dem letzten Blogeintrag hat sich meine Projektsituation um einiges gebessert. Ich habe mit der Rektorin der Primary School und der Rektorin der Secondary School geredet und wir haben ausgemacht, dass ich nun in beiden Schulen unterrichten darf, was mir innerlich Freudensprünge bereitet hat :) Ich unterrichte jetzt in der Secondary School weiterhin Sport und Life Skills und in der Grundschule Sport und Science in den Klassen 4 und 5. Man merkt direkt einen Unterschied bezüglich des Alters...die Grundschulkinder sind viel aufmerksamer und interessierter, auch wenn sie nicht immer alles verstehen, was ich ihnen sage.
Als ich das erste Mal in die Grundschule gegangen bin, sind die jüngsten Kinder alle auf mich zugerannt gekommen und wollten mich anfassen und mir die Hand geben...das ist wirklich genauso wie man sich das vorstellt: Man betritt das Gelände und dutzende kenianische Mädchen rennen auf dich zu :D


Die letzte Woche war durch die neue Projektsituation wirklich sehr schön. Dazu hat auch das Wochenende davor in Nairobi mit den anderen Freiwilligen beigetragen. Es tat unglaublich gut sich das erste Mal nach dem Arrival Camp wieder zu sehen und die Erlebnisse und Wohnsituationen auszutauschen. Das hat mir wieder neue Motivation gegeben, außerdem war es auch mal wieder gut, aus dem Dorfleben rauszukommen und eine Stadt und einen Supermarkt zu sehen :D
Wie gesagt, die Woche war wirklich gut und es gab viele Momente, in denen ich zu 100% gemerkt habe, dass es die richtige Entscheidung war, nach Kenia zu gehen! Zum Beispiel, als ich das erste Mal in die Baby-Klasse gegangen bin und mit ihnen das Alphabet und die Zahlen aufgesagt habe, oder als meine komplette Gastfamilie einen Lachanfall bekommen hat, als ich das Wort „Schrubber“ gesagt habe, oder als ich mit den Mädchen kenianische Tanzspiele gespielt habe, oder als meine Gastmutter das erste Mal Chapati (Teigfladen) bei gemütlichem Feuer- und Öllampenlicht gemacht hat, oder als ich mit meinen Gastschwestern lustige Springfotos gemacht habe und und und :)


An diesem Wochenende war mein Gastvater Steve zu Besuch hier (er arbeitet in Nairobi und kommt nur ca. alle 2-3 Monate zu Besuch) und ich war daher das erste Mal ein ganzes Wochenende komplett Zuhause. Es war sehr entspannt und gemütlich und es gab unglaublich gutes Essen. Es wurde sogar ein Huhn geschlachtet, das wir dann mit Reis und Kartoffeln gegessen haben. Am Sonntag hat meine Gastmutter Chapati mit Bohnen gemacht :)
Am Samstag ist normalerweise der Kirchentag, aber an diesem Samstag war Fundraising und meine Gasteltern meinten, dass das erstens zu langwierig ist und zweitens würden alle Leute auf mich zukommen und erwarten, dass ich eine große Summe spende, da ich weiß bin und in den meisten Augen dadurch automatisch reich. Daher haben wir es ruhig angehen lassen und sind durch das Gelände gelaufen, haben Bohnen aussortiert, gegessen, geredet und gespielt. Am Sonntag war es dann schon anstrengender, da ich erst meine Wäsche gewaschen habe (bei viel Wäsche kann das ganz schön auf die Hände und den Rücken gehen) und danach auf dem Feld mitgeholfen habe, Bohnen zu ernten, zu trocknen, auszuschlagen und zu säubern. Es hat aber echt Spaß gemacht, etwas mehr über die Landwirtschaft hier zu lernen.
Mein Gastvater ist bis gestern Abend geblieben und ich habe mir daher die letzten Nächte das Bett mit meiner jüngsten Gastschwester Marion geteilt. Das war einerseits wirklich amüsant, andererseits bin ich jetzt doch froh, wieder meinen Freiraum zu haben...ich wollte zwar immer jüngere Geschwister haben, aber es kann doch sehr anstrengend werden, habe ich jetzt gemerkt :D


Ach, und was ich fast vergessen hätte zu erzählen: Heute morgen hat eine der Ziegen ihr Kleines bekommen :) Alle waren superglücklich darüber, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Die Worte meiner Gastmutter: „Heute ist ein wunderbarer Tag.Gott hat meine Familie mit einem weiteren Zieglein gesegnet, sodass wir an Weihnachten ein Festmahl haben!“. Meine Worte: Ohhhh wie süß...ich gebe dem Zieglein den Namen 'Moyo'!“ 'Moyo' bedeutet 'Herz' auf Kiswahili...tja, mal gucken, wie lange Moyos Herz schlagen wird...



Bis bald,
eure Lara

Dienstag, 10. September 2013

Zwischen Schule und Hochzeit

Mbuya ore!



So, die ersten Tage im Projekt habe ich nun hinter mir und es gibt wieder einiges zu erzählen.
Ich habe euch ja schon berichtet, dass mein Projekt jetzt doch eine Secondary School, um genau zu sein eine Boarding School. Es sind ca. 150 Mädchen auf der Schule, aufgeteilt in die Klassen Form 1, Form 2, Form 3 und Form 4. Die Mädchen sind zwischen 14 und 20 Jahre alt und viele von ihnen sind aus armen Verhältnissen, manche sogar Waisen. Das hat man besonders in den ersten Tagen gemerkt...eigentlich sollten alle Schülerinnen am Montag letzter Woche erscheinen, letztendlich waren es dann nur 10, die am Montag gekommen sind. Die anderen sind im Laufe der Woche eingetrudelt, manche sind bis heute noch nicht da. Grund dafür ist entweder das fehlende Schulgeld, Eltern, die nicht hinter der Schule stehen, sondern sich eher freuen ihre Kinder noch länger als Hilfe im Haushalt zu haben, oder im schlimmsten Fall eine ungeplante Schwangerschaft. Dementsprechend war die erste Woche sehr unorganisiert.
Das Schulleben hier unterscheidet sich um einiges vom deutschen Schulsystem. Einerseits ist es unglaublich strikt (Der Schlagstock wird mehr als häufig benutzt, selbst bei Kleinigkeiten, wie z.B. ein ungefegter Schlafraum), andererseits wird hier einiges sehr lässig gesehen, wie z.B. die Pünktlichkeit (Die Schülerinnen sitzen manchmal allein in der Klasse, weil der Lehrer ca. 2 Stunden zu spät zur Schule kommt)
Am Donnerstag hatten wir eine ca. 5 Stunden lange Lehrerversammlung. Sie wurde mit einem Gebet, einer Bibellesung und einem Lied begonnen (So wird hier übrigens jeder Schultag begonnen). Themen wie Prüfungen, Disziplin, Noten und Zusammenarbeit wurden angesprochen. Da die Lehrer aufgrund des Streiks letzten Monat und der Verspätung der Mädchen mit dem Stoff nicht durchgekommen sind, werden die Prüfungen um ca. 3 Wochen verschoben. Die Ergebnisse der letzten Prüfungen haben mich sehr erschreckt: Fast alle Schülerinnen hatten 4en und 5en. Nur in Ausnahmefällen habe ich eine 3 auf dem Blatt entdeckt, eine 2 oder 1 war gar nicht zu sehen. Ich denke dahingehend muss sich erst die Einstellung der Lehrer ändern, bevor die Schülerinnen einsehen, mehr für ihre Bildung zu tun.


Jetzt zu meinem Tagesablauf und meinen Aufgaben hier:
Mein Tag beginnt um 05:45 Uhr. Für mich ist das zwar früh, aber ich bin trotzdem noch die letzte, die aufsteht. Um 06:45 Uhr laufe ich zur Schule, da ich um 7:30 Uhr in der Schule sein soll. Ich gehe dann zu den Schlafräumen und passe auf, dass die Mädchen ihre Zimmer sauber machen und in ihre Klassen oder zur Versammlung gehen (gar nicht so einfach, einem älteren Mädchen zu sagen, was es zu tun hat). Im Laufe des Tages habe ich dann eine Stunde zu unterrichten (Life Skills oder Sport). Den Rest des Tages suche ich mir meine Aufgaben selbst, wie z.B. den Unterricht vorberieten, im Sekretariat aushelfen, oder mit den Mädchen reden. Die meiste Zeit unterhalte ich mich allerdings mit den Lehrern und tausche mich mit ihnen über die kenianische und deutsche Kultur aus. Ich muss aber gestehen, dass ich mich häufig langweile, da die Schülerinnen im Unterricht sind und die Lehrer manchmal Kiswahili reden und ich daher nichts verstehe (Die Sprache ist auch so eine Sache...Es ist echt schwer sie zu lernen, weil die Kisiis manchmal Kiswahili, manchmal Ekegusii und manchmal Englisch reden, oder nach Lust und Laune auch mal alle 3 Sprachen mixen :D).
Für mich steht jedenfalls fest, dass ich nicht ein ganzes Jahr mit diesen wenigen Aufgaben verbringen möchte. Dazu kommt, dass das Unterrichten von Schülerinnen, die älter sind als ich, meinen ursprünglichen Wunsch, mit Kindern zu arbeiten, weit verfehlt. Morgen habe ich daher ein Treffen mit der Rektorin der Grundschule...dann werde ich erfahren, ob es möglich ist, auch dort zu arbeiten (Da ich aber eigentlich nur für die Secondary School eingeplant war und die Primary School bis vor einer Woche gar nicht von meiner Existenz wusste, kann das jedoch noch zum Problem werden).

Am letzten Wochenende war ich mit meiner Gastmutter und meiner jüngsten Gastschwester in Nyanchenge (südlich von Kisii), da die Eltern meiner Gastmutter geheiratet haben. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was da los war :D Am Freitag Abend sind alle Familienmitglieder gekommen, um beim Vorbereiten zu helfen. Und mit Familienmitgliedern meine ich gefühlte 30 Leute, die entweder bei Nachbarn oder im Haus geschlafen haben. Allerdings haben letztendlich nur die Kinder, Ich und vereinzelt ein paar Erwachsene versucht zu schlafen. Die Anderen haben die ganze Nacht lang getanzt und gesungen. Dafür war ich dann aber doch irgendwann zu müde...
Am Samstag Morgen ging es dann richtig los: Es wurde geputzt, aufgeräumt, vorgekocht und zur Feier des Tages eine Zeige geschlachtet (Ich habe nicht schlecht geguckt, als ich zur Toilette hinters Haus gehen wollte und auf dem Weg dorthin fast in einen gehäuteten Ziegenkörper gerannt wäre :D)
Um 10:00 Uhr ging die Zeremonie in der Kirche los. Da ich gebeten wurde das ganze mit meiner Kamera zu filmen und Fotos zu machen, habe ich leider nicht immer alles mitbekommen, sondern war damit beschäftigt, meine Kamera durch die Kindermassen zu bugsieren. Es wurde viel getanzt und gesungen, aber irgendwann wurde es doch ziemlich lang für mich, da der Gottesdienst in Ekegusii gehalten wurde und ganze 4 Stunden dauerte.
Nach dem Gottesdienst sind alle Gäste zum Haus gegangen, um zu essen. Eingeladen waren ursprünglich 60 Leute, daraus wurden aber schnell über 200 Leute aus der ganzen Nachbarschaft, besonders die Kinder waren ganz heiß auf dieses Event und das gute Essen.
Die Hochzeit endete allerdings sehr früh (ca. 17:00 Uhr), und es wurde gar nicht mehr getanzt. Der Gottesdienst ist nämlich die hauptsächliche Feier.
Am nächsten Morgen sind wir dann aufgebrochen, um noch vor dem Regen zu Hause zu sein, was leider nicht ganz geklappt hat.


Nächstes Wochenende werde mit einigen anderen Freiwilligen nach Nairobi fahren, um dort den Geburtstag von Lukas (einem deutschen Mitfreiwilligen) zu feiern. Ich freue mich schon sehr darauf, die anderen mal wieder zu sehen und die ersten Erfahrungen und Sorgen auszutauschen.

Ganz liebe Grüße,
eure Lara




Samstag, 31. August 2013

Be open-minded

Hallo ihr Lieben,


jetzt schaffe ich es endlich meinen ersten Blogeintrag aus Manga zu schreiben.
Ich kann es noch gar nicht glauben: Seit einer Woche bin ich jetzt schon hier!!! Eine Woche und es ist so viel passiert...ich kann schon mal so viel sagen: Die Worte „be open minded“, die ich mehrmals beim Arrival Camp zu hören bekommen habe, haben sich jetzt schon bewahrheitet. Es ist einiges anders gekommen als ich gedacht habe :D


Am Freitag habe ich das erste Mal meine Gastfamilie getroffen, besser gesagt meinen Gastvater und meine Projektleiterin, die mir allerdings als meine Gastmutter vorgestellt wurde. Mein Gastvater, Steve, ist wirklich sehr nett, lacht viel und ist sehr interessiert. Leider hat sich herausgestellt, dass er gar nicht bei der Familie wohnt, sondern die meiste Zeit in Nairobi ist um dort zu arbeiten.
Die Projektleiterin, Rachel Omwenga, kann ich bis jetzt noch nicht einschätzen...sie ist eine sehr gebildete und stolze Dame, die fürsorglich sein kann, aber auch abweisend.
Am Abend haben wir alle zusammen gegessen und viele Reden gehört. Es war ein schöner Abschluss für das Arrival Camp.


Am nächsten Morgen sind dann alle Freiwilligen mit ihren Familien aufgebrochen. Ich bin allerdings mit meinem Gastvater nicht direkt nach Kisii gefahren, sondern erst in seine Wohnung nach Nairobi, um dort meine Gastmutter zu treffen. Dort traf ich aber nicht nur meine Gastmutter, sondern noch ca. 10 weitere Familienmitglieder/Nachbarn, die alle in dieser Wohnung leben :D Dementsprechend habe ich dann auch geschlafen: Im Wohnzimmer mit 5 anderen Menschen.

Mit meiner Gastmutter Jackline bin ich dann am Sonntag zu meinem neuen Zuhause für das nächste Jahr gefahren. Da man Manga nur mit einem Motorrad erreichen kann, gestaltete sich mein Koffertransport doch etwas schwierig. Letztendlich wurde der Koffer einfach hinten drauf geschnallt und los ging die wilde Fahrt :D
Am Haus angekommen traf mich dann der erste Schock: das „Haus“ ist ein kleines Lehmhaus mit Wellblechdach. Es besteht aus einem kleinen Raum als Wohnraum und zwei kleinen Zimmern als Schlafräume (ein Raum habe ich sogar für mich alleine). Dusche, Küche und Toilette befinden sich draußen als extra Lehmhütten. Die Dusche ist ein durch Holzbalken abgetrennter Bereich, der mit Steinen ausgelegt ist. Geduscht wird mit einem Eimer Wasser. In der Küche ist in einer Ecke eine Feuerstelle und in der anderen Ecke steht eine Bank. Strom und fließend Wasser habe ich hier auf jeden Fall nicht :D Ich hatte mich zwar auf ärmliche Verhältnisse eingestellt, aber das hatte ich dann doch nicht erwartet. Jetzt lebe ich allerdings schon eine Woche hier und habe mich bereits darauf eingestellt. Es ist sogar ganz gemütlich, wenn abends alle in der Küche sitzen und am Feuer darauf warten, dass das Essen fertig wird.

Die Familie hat mir beim Einleben geholfen. Sie ist wirklich sehr nett und hat mich ganz herzlich aufgenommen. Die Mutter ist eine sehr ruhige, aber durchaus lustige Person. Dann wäre da noch meine Gastschwester Yvonne, die in meinem Alter ist und mit der ich mich sehr gut verstehe (Leider geht sie in Nakuru zur Schule und wird daher in der nächsten Zeit nur selten Zuhause sein). Meine andere Gastschwester Marion, 8 Jahre alt, hat wahnsinnig viel Energie und lacht viel . Außerdem ist sie eine sehr strenge Kisii-Lehrerin und fragt mich immer Vokabeln ab :D Mein Gastbruder Brian ist 17 Jahre alt, etwas ruhiger als die anderen, aber auch sehr nett. Es leben noch zwei Cousinen hier, Agnes (17 Jahre) und Sheilan (ca. 13 Jahre).
Die Familie hat ein großes Feld auf dem Mais, Mangold, Bohnen, Bananen, Tomaten, Zuckerrohr und Kohl angebaut werden. Fast alles, was wir hier essen, ist vom eigenen Feld. Nur Zucker, Reis und Tee wird gekauft.

Das Leben hier ist so anders, ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Wenn ich durch die Nachbarschaft laufe, oder zum Projekt laufe/fahre, werde ich von allen Seiten angestarrt und die Kinder rufen „Mzungu! How are you?“. Viele Kinder hier haben noch nie einen weißen Menschen außerhalb des Fernsehens gesehen und wollen meine Haut anfassen, um zu schauen, ob sie sich anders anfühlt. Es ist schön zu sehen, wie sie sich freuen, es kann aber auch manchmal anstrengend sein, weil ich auch von vielen älteren Menschen auf Kisii angesprochen werde und leider immer nur nett lächeln kann...die Sprache ist generell mein größtes Problem. Dadurch, dass ich nichts verstehe, wenn die Leute sich unterhalten, komme ich mir manchmal etwas fehl am Platz vor. Die Herzlichkeit der Menschen macht das aber größtenteils wieder wett. Heute, zum Beispiel, war ich das erste Mal in der Kirche und der Pastor hat mich aufgerufen, damit ich mich der Gemeinde vorstellen kann. Er hat mich herzlich willkommen geheißen und die Gemeinde hat meine Begrüßung lauthals erwidert. Es wurde viel gesungen und gepredigt...der Gottesdienst hat ganze 3 Stunden gedauert.

Manga ist übrigens doch 1 ½ Stunden von Kisii enfernt und nicht nur eine halbe Stunde. Das Projekt ist ca. 40 Minuten zu Fuß entfernt und nicht nur 20 Minuten...ihr seht, die Zeitangaben sind hier etwas anders als in Deutschland :D
Bei meinem Projekt gibt es auch noch eine starke Veränderung. Es handelt sich doch nicht um eine reine Primary School, sondern hauptsächlich um eine High School, mit einem kleinen Abteil für die Primary Classes. Diese Info hat mich etwas enttäuscht, da ich ursprünglich mit Kindern arbeiten wollte und nicht mit Jugendlichen. Die Rektorin ist allerdings sehr offen, was meine Aufgabenverteilung angeht, daher habe ich noch die Hoffnung, dass ich eher in den unteren Stufen eingesetzt werde. Am Montag geht hier die Schule los und für mich meine Arbeit als Voluntärin. Ich bin sehr gespannt, wie ich mit meinen Aufgaben fertig werde und wie ich mich mit den Mädchen verstehen werde. Bis jetzt war die Schule leer und ich habe dort Kisii und Kiswahili mit der Tochter der Rektorin gelernt.

Wie mein Projektstart läuft und wie ich mich hier weiter eingewöhne, berichte ich euch dann nächste Woche. Eigentlich wollte ich noch viel mehr schreiben, aber ich bin dafür leider schon zu müde (der Tag beginnt hier immer um 6 Uhr, wenn der Hahn kräht). Bilder kommen auch bald nach ;)

Bis bald!
Eure Lara

Donnerstag, 22. August 2013

There's no hurry in Africa!

In den letzten Tagen ist hier beim Arrival Camp wieder einiges passiert und ich habe auch wieder neue Infos für euch! Aber eins nach dem anderen...

Das letzte Wochenende war unglaublich anstrengend aber auch genauso spannend und schön! Am Samstag Vormittag waren wir in einem Park „in der Nähe“ picknicken, wobei aus 5 min Fußweg dann doch wieder fast eine Stunde geworden ist (Zeitangaben kann man hier nicht so genau nehmen :D). Nachmittags hatten wir dann eine City Tour durch Nairobi...natürlich auch wieder zu Fuß! Dadurch wurde aus einer City Tour dann eher eine Erledigungs-Tour mit Stops bei Bankautomaten und Supermärkten. Zum Ende der Tour hat es auch noch angefangen zu regnen, was die Stimmung für einen kurzen Moment sinken ließ. Das hielt aber nicht lange an, da ich mich schon auf das Abendprogramm 'Nairobi Night Life' gefreut habe...zu Recht! Es wurde schon auf dem Hinweg im Bus mit lauter kenianischer Musik Stimmung gemacht. Im Club angekommen, haben wir nicht lange gewartet und direkt die Tanzfläche eröffnet. Zum Rest des Abends kann ich nur sagen: Kenianer wissen, wie man tanzt und feiert!!!

Am Sonntag sind wir dann (obwohl wir wirklich kaputt und müde waren) zu den Ngong Hills gefahren, gerüstet mit Wanderschuhen und Kamera. Völlig ahnungslos haben wir einen normalen Wanderweg erwartet, aber Pustekuchen: Statt einen Wanderweg gab es Felsen und sehhhr schmale Pfade. Es war zwar wahnsinnig anstrengend, aber so tief in der wunderschönen Natur zu sein hat mein Herz direkt schneller schlagen lassen :) Und die Aussicht am Ende hat sich wirklich gelohnt! Zum Abschluss haben wir dort noch Nyama Choma bekommen, gegrilltes Fleisch mit Ugali, Sauce und Salat...da es kein Besteck gab, habe ich das erste Mal typisch kenianisch nur mit den Fingern gegessen :D Der Bus, der uns nach Hause bringen sollte, hat dann noch ein paar Stunden auf sich warten lassen...die Sonne ging schon unter und es wurde echt kalt, aber: There's no hurry in Africa! :D


So und jetzt zu den Neuigkeiten:
Ich habe letzte Woche erfahren, dass mein Projekt dieses Jahr das erste Mal mit dem ICYE zusammenarbeitet...das heißt, es kann sehr spannend für mich werden, im positiven oder auch negativem Sinne! Es wird denke ich ein bisschen unstrukturierter sein als bei den langjährigen Projekten, aber dafür sind die Erwartungen noch nicht so hoch gesetzt und es liegt nicht so viel Druck auf mir...ich bin wirklich gespannt, wie ich mich dort einleben werde.
Außerdem wurde uns etwas über Dresscodes in den Schulen und auf dem Land erzählt. Ein Rock, der über die Knie geht, ist für Frauen Pflicht und eine Bluse, die die Schultern bedeckt auch. Die Schuhe dürfen auch nicht offen oder aus einem anderen Material als Leder sein. Das bedeutet, dass ich wohl doch nochmal in die Stadt gehen und meine Garderobe auffrischen muss :D
Es wurde auch nochmal betont, dass ich wirklich sehr ländlich leben werde und auf keinen Fall fließendes Wasser dort habe.


Am Freitag lerne ich meinen Gastvater oder meine Gastmutter kennen (je nach dem, wer mich abholt). Wir Freiwilligen werden länderspezifisch zusammen kochen und gemeinsam mit den Gasteltern essen. Am Samstag heißt es dann erstmal Abschied nehmen und in unser neues Leben für das ganze nächste Jahr aufbrechen...ahhhh, die Nervosität steigt!

Das nächste Mal werdet ihr von mir dann aus Maanga hören :)



Ach, und ganz wichtig: Fotos könnt ihr euch unter 'Fotogalerie' angucken!

Bis bald, eure Lara

Mittwoch, 14. August 2013

Hakuna Matata!

Hallo ihr Lieben,
heute schreibe ich euch das erste Mal aus dem (kalten) Kenia. Ich bin jetzt schon seit fast 5 Tagen hier, kann es aber immer noch nicht glauben, dass ich jetzt für ein Jahr in diesem Land leben werde.
Es sind so viele Eindrücke hier, die mich wahnsinnig staunen und teilweise auch zweifeln lassen.

Was ich als erstes von der kenianischen Kultur kennengelernt habe, ist das Motto „Hakuna Matata“, von uns auch „Ups, Verwirrung! Ich organisier' das mal kurz!“ genannt...wir haben 4 ½ Stunden in der Kälte am Flughafen auf die ICYE-Leute gewartet, da sie dachten, dass wir erst einen Tag später kommen würden :D Die Müdigkeit der langen Reise und die Wartezeit waren schnell vergessen, als ich auf dem Weg zur Unterkunft direkt die ersten freilaufenden Giraffen gesehen habe und die ersten Eindrücke von Kenia auf mich einprasselten: Staubige Straßen, Palmen, schick gekleidete Damen und Geschäftsleute, Männer mit Handkarren, Straßenstände, kenianische Musik, rötliche Erde, Matatus und Autos, die keinen Wert auf Ampeln oder Verkehrsregeln halten und und und.
Als wir dann endlich bei unserer Unterkunft ankamen, der State House Girls' High School, war ich echt überrascht, was für ein großes Gelände das ist und wie riesig die Gebäude sind. Später habe ich dann erfahren, dass der Präsident Uhuru Kenyatta auf derselben Straße seinen Sitz hat und daher alles sehr gepflegt und „luxuriös“ ist. Bei der Hygiene muss man dann allerdings doch schon ein paar Abstriche machen :D
Durch einen glücklichen Zufall, konnten wir noch am selben Tag eine afrikanische Hochzeit miterleben, die auf dem Gelände der High School stattfand. Es war wahnsinnig schön, die kenianische Gute-Laune-Musik zu hören und die Leute tanzen zu sehen. Wir „Mzungu“ durften dann auch mittanzen, was mir allerdings etwas unangenehm war, da wir alleine vor allen tanzen mussten (und mit tanzen meine ich komisch hin und her springen :D).


Nach und nach trudelten dann am Wochenende die anderen Freiwilligen aus Schweden, England, Österreich und den USA ein. Wir verstehen uns alle sehr gut, aber wir sind so viele Deutsche, dass wir uns immer bemühen müssen, Englisch miteinander zu reden, damit die anderen auch mitreden können :D


Am Sonntag hatten wir dann noch einen freien Tag, bevor am Montag das Programm losging. Den haben wir genutzt, um mal ein bisschen Nairobi zu erkunden. Das haben wir dann auch gemacht und z.B. festgestellt, dass das Angebot im Supermarkt gar nicht so anders ist als hier (es gibt sogar Haribo und Nutella :D). Abends wurde der Waschplatz zum Friseursalon und die Jungs haben sich mit einem Rasierer die Haare abgeschnitten oder sich die Haare von den Mädels schneiden lassen, weil das ja „viel praktischer“ ist für Afrika :D.


Am Montag fing dann das Seminar-Programm an. Die ICYE- Co-Worker sind mit uns in die Stadt gegangen, um mit uns Sim-Karten und Internetsticks zu kaufen. Dabei hat man ziemlich schnell gemerkt, dass die Organisation hier nicht so strukturiert ist wie in Deutschland...einige Shops und mehrere Stunden später haben die Karten bei einigen immer noch nicht geklappt, und wir mussten am nächsten Tag nochmal in die Stadt :D Ansonsten haben wir zwischendurch noch Kiswahili-Lessons, die teilweise unglaublich lustig sind und teilweise echt ermüdend...ich denke aber nicht, dass ich nach den 2 Wochen Unterricht die Sprache einigermaßen kann, wie ich es gerne hätte, da der Unterricht ziemlich langsam ist und der Lehrer manchmal noch denkt, dass wir auf dem Mond leben und nicht zählen oder buchstabieren können :D
Gestern Abend haben wir den kenianischen Film „Nairobi Half Life“ gesehen. Ein Film, der die kriminelle Seite Nairobis auf eine ziemlich harte Art zeigt.

Ich höre täglich viele neue Geschichten über Kenia, teils positiv, teils beängstigend...ich bin schon gespannt, was mich noch so erwarten wird im kommenden Jahr. Aber ich fühle mich wohl hier! Die Leute hier sind sehr offen und fragen mich nach meinem Namen, wie es mir geht und was ich hier mache, auch wenn sie mich wahrscheinlich nie wieder sehen (z.B. die Straßenhändler, das Küchenpersonal usw.).


So...der erste Blogeintrag ist nun geschrieben und ich merke jetzt schon, dass ich soooo vieles noch schreiben könnte, aber es unglaublich schwierig ist, die ganzen Eindrücke zu beschreiben und zusammen zu fassen...also werde ich mich beschränken und die nächsten Tage einfach nochmal schreiben ;)

Bis bald,
eure Lara

Donnerstag, 8. August 2013

Ich bin dann mal weg...

So, mit einigen Zwischenfällen (Der Flughafen in Nairobi hat gebrannt) ist der Koffer jetzt gepackt und für mich heißt es 'Goodbye Deutschland'. Die letzten Tage hier waren unglaublich emotional (Abschiede etc.) und auch wahnsinnig anstrengend.
Eine Neuigkeit habe ich noch für euch: Ich habe meine Gastfamilie erfahren! In den nächsten 12 Monaten werde ich bei einem Ehepaar mit 3 Kindern (17, 16 und 7 Jahre) und einem verwandten Waisenkind (7 Jahre) wohnen.
Mehr Infos gibt es dann aus Nairobi, ich muss jetzt nämlich zum Flughafen fahren ;)

Bis bald,
eure Lara

Donnerstag, 1. August 2013

Karibu!!!

Hallo und Herzlich Willkommen,

jetzt habe auch ich es endlich geschafft einen Blog einzurichten, mit dem ich euch (so gut es geht) immer auf dem Laufenden halten werde! Ihr könnt meine Einträge auch gerne kommentieren, oder mich persönlich per Kontaktformular kontaktieren. Ich freue mich schon sehr darauf, euch von meinen Erlebnissen zu erzählen und euch viele Fotos zu zeigen :)

Es wird jetzt so langsam ernst für mich und mein Traum Kenia liegt schon direkt vor mir! Nur noch 8 Tage!!! Ich bin wahnsinnig aufgeregt und habe noch sooooo viel zu tun...aber eins nach dem anderen: 

Mein Vorbereitungsseminar mit dem ICJA und meinen Mitfreiwilligen liegt schon hinter mir und es hat mir sehr gut gefallen! Wir waren 10 Tage lang auf der Burg Ludwigstein in Witzenhausen. Die Unterkunft war superschön und das gute Wetter hat noch einen drauf gelegt. Wir hatten vormittags, nachmittags und abends Einheiten, in denen wir viel diskutiert haben und viele Infos bekommen haben. Es wurden Themen, wie z.B. Rassismus, Stereotype & Vorurteile, Europa, Konfliktbewältigung, eigene Identität, Privilegien, Kommunikation etc. angesprochen. In diesen 10 Tagen habe ich viel gelernt und aus den Einheiten einiges mitgenommen, was mir in meinem Freiwilligendienst mit Sicherheit behilflich sein kann.
Ich habe sehr nette Leute dort kennen gelernt, die im kommenden Jahr in der ganzen Welt verteilt sein werden (Neuseeland, Indien, Equador, Togo, Mosambik, England und und und), daher fiel der Abschied am Ende doch schon sehr schwer...aber ich habe unter anderem auch meine Mitfreiwilligen kennen gelernt, die mit mir nach Kenia fliegen. Wir verstehen uns supergut und ich freue mich schon total darauf, sie am Flughafen wieder zu sehen :)

Aber jetzt stehen erst einmal Erledigungen an, die ich unbedingt noch für das Jahr machen muss. Leider gehören da auch immer noch Ärzte zu, die mich scheinbar nicht mehr loslassen wollen :/
Und dann geht's auch schon ans packen, der Koffer steht auf jeden Fall schon bereit!
Das nächste Mal, wenn ich euch schreibe, werde ich wahrscheinlich schon in Nairobi sein!
Also macht's gut!
Eure Lara