Montag, 13. Januar 2014

Lass mal planen...! :D

Hallo ihr Lieben,

es ist schon wieder viel zu lange her und viel zu viel passiert seit meinem letzten langen Eintrag! Die großen Ferien liegen hinter mir und das Mid-Term-Camp ist schon im vollen Gange...Mid-Term! Oh man, das bedeutet, dass die Hälfte meines Freiwilligendienstes schon herum ist (Obwohl ICYE da ein bisschen schummelt – es sind gerade mal 5 Monate und ein paar Tage herum :D). In den Ferien bin ich viel herumgereist und habe so viele Städte und schöne Plätze gesehen. Ich fasse für euch mal alles in Steps zusammen ;)

Step 1, 21.-25.11.13: Sportplatzprojekt in der Manga Girls Primary School


Wie bereits berichtet, habe ich in meiner Schule das Sportplatzprojekt gestartet. Nachdem der Traktor da war, kamen ein paar Mitfreiwillige, um zu helfen die Erde abzutragen. Am ersten Tag sind wir motiviert ganz früh aufgestanden, um mit der Arbeit zu beginnen, bevor die Schülerinnen kommen und bevor wir nachmittags vom Regen überrascht werden. Nach den ersten Versuchen, die Erde herunterzutragen, hatten wir als Ergebnis allerdings nichts weiter als dreckige Kleidung und Erschöpfung :D Wir haben schließlich eingesehen, dass diese Arbeit doch einen größeren Traktor benötigt, wenn wir nicht in zwei Jahren noch daran arbeiten wollen :D Da meine Mitfreiwilligen allerdings von weit weg angereist sind und schon alles für die nächsten Tage vorbereitet war, sind sie noch ein paar Tage geblieben und wir haben uns ein paar schöne Urlaubstage gemacht (Die Schule hat nämlich in diesen Tagen geschlossen und so waren wir alleine dort). Wir haben uns selber versorgt, in der Feuerküche gekocht und einfach entspannt.


Step 2, 26.-27.11.13: Kericho


Zum Start der Reiseferien habe ich meinen Backpacker gepackt, meiner Gastfamilie Tschüss für die nächsten 4 Wochen gesagt und los ging die Reise. Den ersten Halt haben Steffi, Marina, Sarah und ich in Kericho gemacht auf der Durchreise nach Nakuru, wo wir dann Fariha getroffen haben. Kericho ist DIE Teestadt Kenias und daher auch sehr reich im Vergleich zu anderen Städten. Das hat man an den gepflegten Straßen und den Menschen gesehen. Dort haben wir eine Nacht geschlafen und uns mit Emma (Mitfreiwillige aus Schweden) und einem Co-Worker getroffen. Sie haben uns ein bisschen die Stadt gezeigt, wir haben im Park neben Affen entspannt und sind lecker Essen gegangen.


Step 3, 28.-30.11.13: Nakuru/Lake Naivasha


Am 28. sind wir dann weiter nach Nakuru gereist, wo wir uns mit Fariha getroffen haben. Wir sind durch die Stadt geschlendert und abends dann zu ihrer Gastfamilie gefahren. Dort haben wir uns im ganz westlichen Stil ins Bett gemummelt, einen Film geschaut und danach geschlafen. Das war mal wieder richtig schön :) Am nächsten Morgen sind wir mit zu Farihas Projekt gefahren, allerdings mussten Marina und ich noch einen Zwischenstop bei der Polizei einlegen, da ihr am Tag vorher die Tasche geklaut wurde. Uiuiui...die kenianische Polizeiwache kann einem schon Angst machen. Hinter dem Meldeschalter waren direkt die Zellen für die Straßendiebe, Neuankömmlinge etc. und man konnte unschwer Kleberabhängige Kinder sehen.
Nach diesem Erlebnis und dem Besuch bei Farihas Projekt sind wir aufgebrochen zum Lake Naivasha. Das alles, ohne Marina zu erzählen, wo es hin geht, da es eine Geburtstagsüberrachung für sie sein sollte. Leider sind wir erst sehr spät in Nakuru gestartet und so im Dunkeln in unserem Camp am Lake Naivasha angekommen. Das Matatu hat uns irgendwo im Nirgendwo rausgelassen und da standen wir dann: 5 weiße Mädchen im Dunkeln, kein See und kein Zelt in Sicht :D Die Mitarbeiter des Camps haben uns dann aber ganz fix ein Zelt aufgebaut. So konnten wir dann beruhigt in Marinas Geburtstag reinfeiern und erst am nächsten Morgen entdecken, wo wir eigentlich sind...es war wunderschön im Morgengrauen aus dem Zelt zu gucken und zum ersten Mal zu sehen, wo man geschlafen hat :)

Wir hatten vor an Marinas Geburtstag mit dem Fahrrad durch den Hell's Gate National Park zu fahren, doch daraus wurde dann leider doch nichts, da wir nicht den Volunteers-Preis bekommen haben. Nach langem hin und her haben wir uns dann dazu entschieden die bereits gemieteten Räder zu nnutzen und am See entlangzufahren. Die Umgebung war sooo schön und wir hatten unsere eigene kleine Tiersafari. Am Straßenrand konnten wir Büffel, Zebras, Antilopen und sogar Giraffen sehen und sehr nah an die Tiere herankommen :) Nach der Fahrradtour haben wir eine Bootstour gemacht und haben Flamingos und Hippos gesehen...also an Tieren hat es an diesem Tag jedenfalls nicht gemangelt :D
Abends sind wir dann zurück nach Nakuru gefahren. Dort haben wir uns mit anderen Freiwilligen getroffen, um gemeinsam Marinas Geburtstag zu feiern. Ausgerechnet an diesem Abend war in Nakuru ein großes Festival und so hat Marina eine Special-Geburtstags-Party gehabt :)

Step 4, 30.11.-04.12.13: Nakuru und Umgebung


Wir 5 sind dann noch ein bisschen länger in Nakuru geblieben, um die Umgebung zu erkunden, die hat nämlich einiges zu bieten. Als erstes sind wir zum Menengai Crater gefahren. Das Matatu hat uns mal wieder irgendwo im Nirgendwo rausgelassen, aber der Conductor hat uns den Weg gezeigt. Dieser ging durch eine kleine Ansiedlung einen steilen Weg hoch. Erst sah es aus, als ob wir einfach nur einen Hügel hochlaufen und wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass wir mal wieder falsch sind. Aber dann hat sich hinter dem Hügel der riesengroße weite und wunderschöne Crater aufgetan. Die Aussicht war echt der Hammer! Und dann noch dort oben mit Mango, Toast und Bananen picknicken hatte schon was :)
Am nächsten Tag sind wir nach Nyahururu zu den Thompson Falls gefahren. Mit bewaffneter Begleitung sind wir die Wasserfälle heruntergekrachselt, denn es könnte ja irgendetwas aus dem Busch gesprungen kommen...ich glaube aber eher, dass es Geldmacherei ist :D Unten bei den Fällen sah es aus wie im Regenwald, echt schön :)
Am 3.12. mussten Sarah und Marina wieder nach Hause, wegen einer Veranstaltung. Steffi, Fariha und ich sind noch einen Tag geblieben und haben Erledigungen in der Stadt gemacht.


Step 5, 5.-6.12.13: Lake Naivasha, die Zweite :D


Da wir nach Nairobi mussten, wegen einer Sportveranstaltung unserer Organisation, und Naivasha auf dem Weg liegt, haben wir uns entschieden noch einmal Halt dort zu machen, weil es so schön dort war. Diesmal haben wir aber in Naivasha Town geschlafen und sind morgens zum Lake gefahren. Wir haben dem Matatufahrer gesagt, dass wir am ersten Zugang zum Lake rausgelassen werden wollen...das hat dann doch nicht so geklappt! Statt vor einem See standen wir vor einer Mauer :D Aber da wir eh Hunger hatten sind wir ins nächste hoteli (kleines Restaurant) gegangen und haben den besten Chapati (Teigfladen) seit langem gegessen. Danach haben wir uns dann doch auf die Suche nach dem See begeben und waren nach ein paar Metern sogar erfolgreich. Es war mal wieder ein sehr schönes Fleckchen Erde, das wir sehen durften. Der staubige Weg zum See war mit Kakteen gerahmt und Kuhherden sind uns entgegengekommen – es war ein perfektes Fotomotiv!


Step 6, 6.12.-9.12.13: Nairobi, Sport's Day ICYE


Die erste Nacht in Nairobi haben wir bei meiner Gasttante geschlafen. Sie wohnt etwas außerhalb von Nairobi in einer reicheren Gegend. Die Fahrt dorthin war der Horror! Wegen des Feierabendverkehrs haben wir fast kein Matatu bekommen und als wir dann doch eins bekommen haben, hatte es auf einmal 2 Conductor. Das wurde auch prompt zum Problem: Beide sind mitten auf einer Kreuzung ausgestiegen und haben sich lauthals angeschrien und auf der Straße geprügelt. Als sich dann noch der Fahrer eingemischt hat, wäre die Situation fast eskaliert, wäre da nicht ein Mann ausgestiegen, um die Sache mit ein paar Schillingen aus der Welt zu schaffen. Da sieht man mal wieder, was Geld für eine Schlüsselrolle spielt. Bei der Tante angekommen, haben wir für die Familie Spaghetti gekocht, das war mal wieder lecker! :)
Die Fahrt zurück in die Stadt am nächsten Morgen war genau so abenteuerlich, wie die Fahrt am Abend: Eine Gruppe junger Männer ist in den Bus gestiegen und hat versucht uns auszurauben, sind aber zum Glück nicht so weit gekommen...tja, Nairobi ist nie langweilig :D
Für die nächsten 2 Nächte wurden alle Freiwilligen in Familien der local volunteers eingeteilt, damit wir zum Sport's Day erscheinen können. Der Sport's Day an sich war anders als erwartet. Teams von verschiedenen Waisenhäusern sind gegeneinander angetreten, aber keine Kinder, sondern Erwachsene. Wir hatten daher nicht wirklich etwas zu tun und saßen meistens nur rum. Aber es war trotzdem schön, alle mal wieder zu sehen.


Step 7, 10.-23.12.13: MOMBASA :)


Ja Mombasa...das war was :D Das Motto dieses Urlaubs: "Lass' mal planen!” hat leider nicht so oft funktioniert :D
Das Einzige was wir geplant hatten, war eine Unterkunft für die ersten Tage. Wir, das waren Steffi, Fariha, Silan, Pia und ich. Wir wollten alles spontan machen und auch mal den Strand wechseln.
Alles fing an mit einer zwanzigstündigen Zugfahrt, die ursprünglich 15 Stunden dauern sollte. Da der Zug aber mitten in der Nacht häufig stehen musste, um einen entgegenkommenden Zug durchzulassen, wurde die Ruckelfahrt ein sehr langes Erlebnis. Zwischen singenden Jugendlichen, Kindern, die zwischen die Plätze gequetscht werden und Miraa-kauenden Sitznachbarn lässt es sich nur leider nicht so gut schlafen :D Dementsprechend müde kamen wir in Mombasa an. Noch 2 Matatu-Fahrten und eine Fahrt mit der Fähre mehr, dann kamen wir endlich am Diani Beach und in unserer Unterkunft an. Die war dafür umso schöner: Ein Cottage mit Küche und 2 Bädern für uns alleine, ganz nah am Strand :)
In den nächsten Tagen haben wir am Strand entspannt, Kokosnüsse gegessen, gekocht, waren Tücher shoppen, haben Massai-Bekanntschaften gemacht und haben eine Schnorchel-Bootstour gemacht. Einen Tag haben wir einen Ausflug zur Funzi Island gemacht, eine paradiesiesche Insel, weit ab vom Tourismus. Es war sehr schön dort, aber auch brüllend heiß, sodass wir nicht allzu lange dort ausgehalten haben.
Nachdem wir 3 Nächte verlängert hatten und 2 Mal unsere Sachen gepackt haben, um sie gleich danach wieder auszupacken (Ich sagte ja, mit dem Planen hatten wir es nicht so wirklich), haben wir uns entschieden den Strand zu wechseln.
Der nächste Strand lag nördlich von Mombasa an dem Fischer-Städtchen Mtwapa. Wir sind dort ohne Plan angekommen und hatten nicht einmal eine Unterkunft. Aber der Trick, einfach mal planlos als Weiße in der Gegend herumstehen und schon wird dir geholfen, hat auch diesmal funktioniert und so hat uns ein Motorbike-Fahrer zu einer richtig schönen Unterkunft gebracht. Aufgebaut wie ein kleines Dorf, lag “The Beach Africa” direkt am Strand und wir hatten unsere eigene kleine Hütte.
In Mtwapa haben wir Ruinen besichtigt, sind abends über einen mit Öllampen beleuchteten Fischmarkt gelaufen und haben uns über den Sextourismus aufgeregt, den man dort leider häufig sieht.
Nach 3 Tagen in Mtwapa sind wir weitergereist zum Nyali Beach für unsere letzten 2 Strandtage.
Bevor unser Mombasa-Urlaub ganz vorbei war, haben wir noch einen Halt für eine Nacht in Mombasa Town gemacht. Eine sehr schöne Stadt mit vielen Leckereien und schönen Stoffen.
Dann war auch schon der 23. und es hieß: Kwa heri Küste und Hallo Weihnachten!


Step 8, 23.-26.12.13: Krismasi in Manga


Für Weihnachten bin ich gemeinsam mit Steffi zurück nach Manga gefahren, um das Fest mit meiner Gastfamilie zu verbringen. Wir waren ganz gespannt, wie Weihnachten hier wohl gefeiert wird. Das Einzige, was wir wussten war, dass in Kenia Weihnachten am 25. gefeiert wird. Daher sah unser 24.12. dann so aus: Morgens sind wir zur Schule gegangen, weil ich eigentlich ein Meeting hatte, doch die Rektorin ist nicht erschienen. Nachmittags haben wir 3 Stunden lang unsere Reise-Wäsche gewaschen und hatten sooo sehr Muskelkater danach :D Abends haben Steffi und ich dann unser eigenes kleines Weihnachten gefeiert und mein Wihnachtspaket aus Deutschland geöffnet :)
Das Fest der Familie am 25. viel eher spärlich aus, da Weihnachten hier wie ein normaler Kirchen-Tag abläuft, nur mit besserem Essen. Da wir nicht in die Kirche durften (Wir sind nicht kenianisch getauft) wollten wir mal länger ausschlafen, aber das ist in Kenia eigentlich unmöglich :D Also waren wir schon früh wach und haben auf die anderen gewartet, die zur Kirche gegangen sind. Mittags haben wir angefangen zu kochen: Chapati mit Reis und Fleisch :) Abends haben wir dann das leckere Essen gegessen und ein paar Geschenke aus dem Paket ausgepackt. Das war dann auch schon Weihnachten :D
Step 9, 27.12.13-03.01.14: Lake Victoria und Silvester


Für Silvester wollten wir uns dann wieder mit Fariha, Sarah und Marina treffen und den Lake Victoria erkunden. Steffi und ich sind schon am 27. nach Kisumu gefahren, die anderen sind dann nach und nach dazugestoßen. Kisumu ist eine schöne Stadt, aber viel zu sehen gibt es dort nicht, deswegen haben wir dort hauptsächlich entspannt und Fisch gegessen ;)
Nach Kisumu sind wir weiter nach Mbita gefahren, ein ruhiges Fischer-Städchen. Dort haben wir eine Nacht geschlafen, und sind am nächsten Morgen weiter auf die Mfangano Island gefahren. Die Insel ist wunderschön, aber dadurch, dass sie gar nicht touristisch ist und nur aus kleinen Dörfern besteht, konnten wir in der Silvesternacht leider nicht raus an den See, da es zu gefährlich und gruselig war. Wir haben uns dann im Innenhof des Hostels in das neue Jahr “gedreht” :D
Am 1.1. mussten Sarah und Marina dann wieder nach Hause und Fariha, Steffi und ich sind noch eine Nacht geblieben. Wir haben uns auf die Suche nach den angeblich vorhandenen Höhlenmalereien begeben, sind jedoch gescheitert :D Stattdessen haben wir mit einem tollen Ausblick gepicknickt.
Am 2.2. haben wir uns dann auf den Weg nach Hause gemacht, aber noch für eine Nacht einen Zwischenstopp in Homabay gemacht und die Ferien ausklingen lassen.


Die Zeit verging wie im Flug und jetzt war ich schon eine Woche wieder zu Hause und sollte theoretisch seit Montag wieder in der Schule sein. Theoretisch! Denn leider sind zwei liebe Dinge dazwischengekommen, genannt Mr. Typhus und Mrs. Malaria :D Keine Sorge, mir geht es wieder gut, aber ich sollte die ganze Woche noch zu Hause bleiben, damit ich wieder komplett fit bin für das Mid-Term-Camp in Nairobi. Alle Voluntäre kommen zusammen und wir reflektieren die erste Hälfte unseres Freiwilligendienstes. Es ist sehr spannend was alle so zu berichten haben. :)

Das war es ersteinmal wieder von meiner Seite. Fotos von Weihnachten und Silvester folgen noch, die anderen Fotos meiner Reise könnt ihr bereits unter “Bildergalerie” sehen.

Liebe Grüße,
eure Lara

2 Kommentare:

David hat gesagt…

hehe, sind ja spannende Sachen die du da erzählst :) ich wünsch euch noch ganz viel Spaß und genießt die zeit!

Anonym hat gesagt…

Total verrückt Lara. :-) Ich wünsche dir ganz viel Spaß noch!

Viele Grüße
Nadja