Hallo ihr Lieben,
es ist schon wieder viel zu lange her
und viel zu viel passiert seit meinem letzten langen Eintrag! Die
großen Ferien liegen hinter mir und das Mid-Term-Camp ist schon im
vollen Gange...Mid-Term! Oh man, das bedeutet, dass die Hälfte
meines Freiwilligendienstes schon herum ist (Obwohl ICYE da ein
bisschen schummelt – es sind gerade mal 5 Monate und ein paar Tage
herum :D). In den Ferien bin ich viel herumgereist und habe so viele
Städte und schöne Plätze gesehen. Ich fasse für euch mal alles in
Steps zusammen ;)
Step 1, 21.-25.11.13: Sportplatzprojekt in
der Manga Girls Primary School
Wie bereits berichtet, habe ich in meiner Schule das
Sportplatzprojekt gestartet. Nachdem der Traktor da war, kamen ein
paar Mitfreiwillige, um zu helfen die Erde abzutragen. Am ersten Tag
sind wir motiviert ganz früh aufgestanden, um mit der Arbeit zu
beginnen, bevor die Schülerinnen kommen und bevor wir nachmittags
vom Regen überrascht werden. Nach den ersten Versuchen, die Erde
herunterzutragen, hatten wir als Ergebnis allerdings nichts weiter
als dreckige Kleidung und Erschöpfung :D Wir haben schließlich
eingesehen, dass diese Arbeit doch einen größeren Traktor benötigt,
wenn wir nicht in zwei Jahren noch daran arbeiten wollen :D Da meine
Mitfreiwilligen allerdings von weit weg angereist sind und schon
alles für die nächsten Tage vorbereitet war, sind sie noch ein paar
Tage geblieben und wir haben uns ein paar schöne Urlaubstage gemacht
(Die Schule hat nämlich in diesen Tagen geschlossen und so waren wir
alleine dort). Wir haben uns selber versorgt, in der Feuerküche
gekocht und einfach entspannt.
Step 2, 26.-27.11.13: Kericho
Zum Start der Reiseferien habe ich meinen Backpacker gepackt,
meiner Gastfamilie Tschüss für die nächsten 4 Wochen gesagt und
los ging die Reise. Den ersten Halt haben Steffi, Marina, Sarah und
ich in Kericho gemacht auf der Durchreise nach Nakuru, wo wir dann
Fariha getroffen haben. Kericho ist DIE Teestadt Kenias und daher
auch sehr reich im Vergleich zu anderen Städten. Das hat man an den
gepflegten Straßen und den Menschen gesehen. Dort haben wir eine
Nacht geschlafen und uns mit Emma (Mitfreiwillige aus Schweden) und
einem Co-Worker getroffen. Sie haben uns ein bisschen die Stadt
gezeigt, wir haben im Park neben Affen entspannt und sind lecker
Essen gegangen.
Step 3, 28.-30.11.13: Nakuru/Lake Naivasha
Am 28. sind wir dann weiter nach Nakuru gereist, wo wir uns mit
Fariha getroffen haben. Wir sind durch die Stadt geschlendert und
abends dann zu ihrer Gastfamilie gefahren. Dort haben wir uns im ganz
westlichen Stil ins Bett gemummelt, einen Film geschaut und danach
geschlafen. Das war mal wieder richtig schön :) Am nächsten Morgen
sind wir mit zu Farihas Projekt gefahren, allerdings mussten Marina
und ich noch einen Zwischenstop bei der Polizei einlegen, da ihr am
Tag vorher die Tasche geklaut wurde. Uiuiui...die kenianische
Polizeiwache kann einem schon Angst machen. Hinter dem Meldeschalter
waren direkt die Zellen für die Straßendiebe, Neuankömmlinge etc.
und man konnte unschwer Kleberabhängige Kinder sehen.
Nach diesem Erlebnis und dem Besuch bei Farihas Projekt sind wir
aufgebrochen zum Lake Naivasha. Das alles, ohne Marina zu erzählen,
wo es hin geht, da es eine Geburtstagsüberrachung für sie sein
sollte. Leider sind wir erst sehr spät in Nakuru gestartet und so im
Dunkeln in unserem Camp am Lake Naivasha angekommen. Das Matatu hat
uns irgendwo im Nirgendwo rausgelassen und da standen wir dann: 5
weiße Mädchen im Dunkeln, kein See und kein Zelt in Sicht :D Die
Mitarbeiter des Camps haben uns dann aber ganz fix ein Zelt
aufgebaut. So konnten wir dann beruhigt in Marinas Geburtstag
reinfeiern und erst am nächsten Morgen entdecken, wo wir eigentlich
sind...es war wunderschön im Morgengrauen aus dem Zelt zu gucken und
zum ersten Mal zu sehen, wo man geschlafen hat :)
Wir hatten
vor an Marinas Geburtstag mit dem Fahrrad durch den Hell's Gate
National Park zu fahren, doch daraus wurde dann leider doch nichts,
da wir nicht den Volunteers-Preis bekommen haben. Nach langem hin und
her haben wir uns dann dazu entschieden die bereits gemieteten Räder
zu nnutzen und am See entlangzufahren. Die Umgebung war sooo schön
und wir hatten unsere eigene kleine Tiersafari. Am Straßenrand
konnten wir Büffel, Zebras, Antilopen und sogar Giraffen sehen und
sehr nah an die Tiere herankommen :) Nach der Fahrradtour haben wir
eine Bootstour gemacht und haben Flamingos und Hippos gesehen...also
an Tieren hat es an diesem Tag jedenfalls nicht gemangelt :D
Abends
sind wir dann zurück nach Nakuru gefahren. Dort haben wir uns mit
anderen Freiwilligen getroffen, um gemeinsam Marinas Geburtstag zu
feiern. Ausgerechnet an diesem Abend war in Nakuru ein großes
Festival und so hat Marina eine Special-Geburtstags-Party gehabt
:)
Step 4, 30.11.-04.12.13: Nakuru und Umgebung
Wir 5 sind dann noch ein bisschen länger in Nakuru geblieben, um
die Umgebung zu erkunden, die hat nämlich einiges zu bieten. Als
erstes sind wir zum Menengai Crater gefahren. Das Matatu hat uns mal
wieder irgendwo im Nirgendwo rausgelassen, aber der Conductor hat uns
den Weg gezeigt. Dieser ging durch eine kleine Ansiedlung einen
steilen Weg hoch. Erst sah es aus, als ob wir einfach nur einen Hügel
hochlaufen und wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass wir mal
wieder falsch sind. Aber dann hat sich hinter dem Hügel der
riesengroße weite und wunderschöne Crater aufgetan. Die Aussicht
war echt der Hammer! Und dann noch dort oben mit Mango, Toast und
Bananen picknicken hatte schon was :)
Am nächsten Tag sind wir nach Nyahururu zu den Thompson Falls
gefahren. Mit bewaffneter Begleitung sind wir die Wasserfälle
heruntergekrachselt, denn es könnte ja irgendetwas aus dem Busch
gesprungen kommen...ich glaube aber eher, dass es Geldmacherei ist :D
Unten bei den Fällen sah es aus wie im Regenwald, echt schön :)
Am 3.12. mussten Sarah und Marina wieder nach Hause, wegen einer
Veranstaltung. Steffi, Fariha und ich sind noch einen Tag geblieben
und haben Erledigungen in der Stadt gemacht.
Step 5, 5.-6.12.13: Lake Naivasha, die Zweite :D
Da wir nach Nairobi mussten, wegen einer Sportveranstaltung
unserer Organisation, und Naivasha auf dem Weg liegt, haben wir uns
entschieden noch einmal Halt dort zu machen, weil es so schön dort
war. Diesmal haben wir aber in Naivasha Town geschlafen und sind
morgens zum Lake gefahren. Wir haben dem Matatufahrer gesagt, dass
wir am ersten Zugang zum Lake rausgelassen werden wollen...das hat
dann doch nicht so geklappt! Statt vor einem See standen wir vor
einer Mauer :D Aber da wir eh Hunger hatten sind wir ins nächste
hoteli (kleines Restaurant) gegangen und haben den besten Chapati
(Teigfladen) seit langem gegessen. Danach haben wir uns dann doch auf
die Suche nach dem See begeben und waren nach ein paar Metern sogar
erfolgreich. Es war mal wieder ein sehr schönes Fleckchen Erde, das
wir sehen durften. Der staubige Weg zum See war mit Kakteen gerahmt
und Kuhherden sind uns entgegengekommen – es war ein perfektes
Fotomotiv!
Step 6, 6.12.-9.12.13: Nairobi, Sport's Day ICYE
Die erste Nacht in Nairobi haben wir bei meiner Gasttante
geschlafen. Sie wohnt etwas außerhalb von Nairobi in einer reicheren
Gegend. Die Fahrt dorthin war der Horror! Wegen des
Feierabendverkehrs haben wir fast kein Matatu bekommen und als wir
dann doch eins bekommen haben, hatte es auf einmal 2 Conductor. Das
wurde auch prompt zum Problem: Beide sind mitten auf einer Kreuzung
ausgestiegen und haben sich lauthals angeschrien und auf der Straße
geprügelt. Als sich dann noch der Fahrer eingemischt hat, wäre die
Situation fast eskaliert, wäre da nicht ein Mann ausgestiegen, um
die Sache mit ein paar Schillingen aus der Welt zu schaffen. Da sieht
man mal wieder, was Geld für eine Schlüsselrolle spielt. Bei der
Tante angekommen, haben wir für die Familie Spaghetti gekocht, das
war mal wieder lecker! :)
Die Fahrt zurück in die Stadt am
nächsten Morgen war genau so abenteuerlich, wie die Fahrt am Abend:
Eine Gruppe junger Männer ist in den Bus gestiegen und hat versucht
uns auszurauben, sind aber zum Glück nicht so weit gekommen...tja,
Nairobi ist nie langweilig :D
Für die nächsten 2 Nächte wurden
alle Freiwilligen in Familien der local volunteers eingeteilt, damit
wir zum Sport's Day erscheinen können. Der Sport's Day an sich war
anders als erwartet. Teams von verschiedenen Waisenhäusern sind
gegeneinander angetreten, aber keine Kinder, sondern Erwachsene. Wir
hatten daher nicht wirklich etwas zu tun und saßen meistens nur rum.
Aber es war trotzdem schön, alle mal wieder zu sehen.
Step 7, 10.-23.12.13: MOMBASA :)
Ja Mombasa...das war was :D Das Motto dieses Urlaubs: "Lass' mal planen!” hat leider nicht so oft funktioniert :D
Das Einzige was wir geplant hatten, war eine
Unterkunft für die ersten Tage. Wir, das waren Steffi, Fariha,
Silan, Pia und ich. Wir wollten alles spontan machen und auch mal den
Strand wechseln.
Alles fing an mit einer zwanzigstündigen
Zugfahrt, die ursprünglich 15 Stunden dauern sollte. Da der Zug
aber mitten in der Nacht häufig stehen musste, um einen
entgegenkommenden Zug durchzulassen, wurde die Ruckelfahrt ein sehr
langes Erlebnis. Zwischen singenden Jugendlichen, Kindern, die
zwischen die Plätze gequetscht werden und Miraa-kauenden
Sitznachbarn lässt es sich nur leider nicht so gut schlafen :D
Dementsprechend müde kamen wir in Mombasa an. Noch 2 Matatu-Fahrten
und eine Fahrt mit der Fähre mehr, dann kamen wir endlich am Diani
Beach und in unserer Unterkunft an. Die war dafür umso schöner: Ein
Cottage mit Küche und 2 Bädern für uns alleine, ganz nah am Strand
:)
In den nächsten Tagen haben wir am Strand entspannt,
Kokosnüsse gegessen, gekocht, waren Tücher shoppen, haben
Massai-Bekanntschaften gemacht und haben eine Schnorchel-Bootstour
gemacht. Einen Tag haben wir einen Ausflug zur Funzi Island gemacht,
eine paradiesiesche Insel, weit ab vom Tourismus. Es war sehr schön
dort, aber auch brüllend heiß, sodass wir nicht allzu lange dort
ausgehalten haben.
Nachdem wir 3 Nächte verlängert hatten und 2
Mal unsere Sachen gepackt haben, um sie gleich danach wieder
auszupacken (Ich sagte ja, mit dem Planen hatten wir es nicht so
wirklich), haben wir uns entschieden den Strand zu wechseln.
Der nächste Strand lag nördlich von Mombasa an dem
Fischer-Städtchen Mtwapa. Wir sind dort ohne Plan angekommen und
hatten nicht einmal eine Unterkunft. Aber der Trick, einfach mal
planlos als Weiße in der Gegend herumstehen und schon wird dir
geholfen, hat auch diesmal funktioniert und so hat uns ein
Motorbike-Fahrer zu einer richtig schönen Unterkunft gebracht.
Aufgebaut wie ein kleines Dorf, lag “The Beach Africa” direkt am
Strand und wir hatten unsere eigene kleine Hütte.
In Mtwapa haben wir Ruinen besichtigt, sind abends über einen mit
Öllampen beleuchteten Fischmarkt gelaufen und haben uns über den
Sextourismus aufgeregt, den man dort leider häufig sieht.
Nach 3 Tagen in Mtwapa sind wir weitergereist zum Nyali Beach für
unsere letzten 2 Strandtage.
Bevor unser Mombasa-Urlaub ganz vorbei war, haben wir noch einen
Halt für eine Nacht in Mombasa Town gemacht. Eine sehr schöne Stadt
mit vielen Leckereien und schönen Stoffen.
Dann war auch schon der 23. und es hieß: Kwa heri Küste und
Hallo Weihnachten!
Step 8, 23.-26.12.13: Krismasi in Manga
Für Weihnachten bin ich gemeinsam mit Steffi zurück nach Manga
gefahren, um das Fest mit meiner Gastfamilie zu verbringen. Wir waren
ganz gespannt, wie Weihnachten hier wohl gefeiert wird. Das Einzige,
was wir wussten war, dass in Kenia Weihnachten am 25. gefeiert wird.
Daher sah unser 24.12. dann so aus: Morgens sind wir zur Schule
gegangen, weil ich eigentlich ein Meeting hatte, doch die Rektorin
ist nicht erschienen. Nachmittags haben wir 3 Stunden lang unsere
Reise-Wäsche gewaschen und hatten sooo sehr Muskelkater danach :D
Abends haben Steffi und ich dann unser eigenes kleines Weihnachten
gefeiert und mein Wihnachtspaket aus Deutschland geöffnet :)
Das
Fest der Familie am 25. viel eher spärlich aus, da Weihnachten hier
wie ein normaler Kirchen-Tag abläuft, nur mit besserem Essen. Da wir
nicht in die Kirche durften (Wir sind nicht kenianisch getauft)
wollten wir mal länger ausschlafen, aber das ist in Kenia eigentlich
unmöglich :D Also waren wir schon früh wach und haben auf die
anderen gewartet, die zur Kirche gegangen sind. Mittags haben wir
angefangen zu kochen: Chapati mit Reis und Fleisch :) Abends haben
wir dann das leckere Essen gegessen und ein paar Geschenke aus dem
Paket ausgepackt. Das war dann auch schon Weihnachten :D
Step 9,
27.12.13-03.01.14: Lake Victoria und Silvester
Für Silvester wollten wir uns dann wieder mit Fariha, Sarah und
Marina treffen und den Lake Victoria erkunden. Steffi und ich sind
schon am 27. nach Kisumu gefahren, die anderen sind dann nach und
nach dazugestoßen. Kisumu ist eine schöne Stadt, aber viel zu sehen
gibt es dort nicht, deswegen haben wir dort hauptsächlich entspannt
und Fisch gegessen ;)
Nach Kisumu sind wir weiter nach Mbita gefahren, ein ruhiges
Fischer-Städchen. Dort haben wir eine Nacht geschlafen, und sind am
nächsten Morgen weiter auf die Mfangano Island gefahren. Die Insel
ist wunderschön, aber dadurch, dass sie gar nicht touristisch ist
und nur aus kleinen Dörfern besteht, konnten wir in der
Silvesternacht leider nicht raus an den See, da es zu gefährlich und
gruselig war. Wir haben uns dann im Innenhof des Hostels in das neue
Jahr “gedreht” :D
Am 1.1. mussten Sarah und Marina dann wieder
nach Hause und Fariha, Steffi und ich sind noch eine Nacht geblieben.
Wir haben uns auf die Suche nach den angeblich vorhandenen
Höhlenmalereien begeben, sind jedoch gescheitert :D Stattdessen
haben wir mit einem tollen Ausblick gepicknickt.
Am 2.2. haben wir uns dann auf den Weg nach Hause gemacht, aber
noch für eine Nacht einen Zwischenstopp in Homabay gemacht und die
Ferien ausklingen lassen.
Die Zeit verging wie im Flug und jetzt war ich schon eine Woche
wieder zu Hause und sollte theoretisch seit Montag wieder in der
Schule sein. Theoretisch! Denn leider sind zwei liebe Dinge
dazwischengekommen, genannt Mr. Typhus und Mrs. Malaria :D Keine
Sorge, mir geht es wieder gut, aber ich sollte die ganze Woche noch
zu Hause bleiben, damit ich wieder komplett fit bin für das
Mid-Term-Camp in Nairobi. Alle Voluntäre kommen zusammen und wir
reflektieren die erste Hälfte unseres Freiwilligendienstes. Es ist
sehr spannend was alle so zu berichten haben. :)
Das war es
ersteinmal wieder von meiner Seite. Fotos von Weihnachten und
Silvester folgen noch, die anderen Fotos meiner Reise könnt ihr
bereits unter “Bildergalerie” sehen.
Liebe Grüße,
eure Lara
2 Kommentare:
hehe, sind ja spannende Sachen die du da erzählst :) ich wünsch euch noch ganz viel Spaß und genießt die zeit!
Total verrückt Lara. :-) Ich wünsche dir ganz viel Spaß noch!
Viele Grüße
Nadja
Kommentar veröffentlichen