Hallo ihr Lieben,
erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich euch wieder mehrere Wochen ohne Lesestoff gelassen habe! Meine letzten Wochen waren so unglaublich nervenaufreibend und so Einiges hat sich geändert, wie zum Beispiel das Land, in dem ich mich gerade befinde…viele haben es mit Sicherheit schon mitbekommen, dass ich seit fast zwei Wochen wieder in Deutschland bin!
Aber nun das Ganze
von vorne:
Durch meinen letzten Eintrag wisst ihr, dass wir ein Mid
Term Camp im Januar hatten, bei dem wir unsere Sorgen und Probleme ansprechen
konnten. Eine Sorge war unser Visum, dass in Kürze ablaufen sollte und wir
nicht verlängern konnten. Eingereist sind wir mit einem Touristenvisum für drei
Monate. Als die drei Monate vorbei waren mussten wir nach Nairobi, um es zu
verlängern. Soweit so gut – die nächsten drei Monate waren gesichert. Leider
kann man dieses Visum nur einmal verlängern, sodass das Ablaufdatum ‚09.02.2014‘
uns ziemliche Bauchschmerzen bereitet hat. Das ganze Visum-Problem hätte ganz
einfach gelöst werden können, wenn wir unsere Arbeitserlaubnis bekommen hätten,
auf die wir auch schon seit der Einreise gewartet haben. Aber leider hat der
Präsident Kenias sich dazu entschlossen nach dem Westgate Anschlag ein neues Gesetz
zu veranlassen, dass für eine Arbeitserlaubnis nun 200.000 Ksh (ca. 1.690 Euro)
bezahlt werden muss.
Beim Camp haben wir dahingehend also lange Diskussionen geführt und unsere Möglichkeiten besprochen, die sich allerdings darauf beschränkten, Ostafrika zu verlassen und wieder neu einzureisen (eine illegale Möglichkeit), direkt nach Deutschland zu fliegen und somit den Freiwilligendienst abzubrechen, oder geduldig sein und abwarten, was ICYE Kenya da noch regeln kann. Natürlich haben wir uns dann gezwungenermaßen für die letzte Möglichkeit entschieden.
Somit sind wir dann also nach unserem Mid Term Camp mit den Worten „be patient“ zurück in unsere Familien und Projekte gegangen und das bange Warten begann…und wir haben gewartet, gewartet, gewartet und gewartet! Inzwischen hatte sich auch die deutsche Partnerorganisation ICJA eingeschaltet und uns immer wieder neue Deadlines für eine Entscheidung gesetzt, ob wir eine andere Möglichkeit finden, oder den Flug nach Deutschland buchen müssen.
Die Tage vergingen, die Deadlines wurden immer wieder nach hinten verschoben und irgendwann wurde mir klar, dass ich für mich persönlich langsam eine Entscheidung treffen muss, da es mittlerweile nur noch neun Tage bis zum 09.02. waren und ich im Falle des Abbruchs noch den Flug umbuchen müsste, mich von allen verabschieden müsste, alles Wichtige wegen des Sportplatz-Projektes und den dazugehörigen Spenden klären müsste und und und. Das kann ich nunmal leider nicht innerhalb von zwei, drei Tagen regeln, da viel zu viel Verantwortung damit einhergeht.
Also habe ich nach langen Überlegungen und Telefonaten mit meinen Eltern, der Organisation und Freunden den Schritt gewagt und für mich persönlich entschieden, dass es keinen Sinn mehr macht noch länger zu warten und habe den Flug umgebucht auf den 08.02.2014.
Beim Camp haben wir dahingehend also lange Diskussionen geführt und unsere Möglichkeiten besprochen, die sich allerdings darauf beschränkten, Ostafrika zu verlassen und wieder neu einzureisen (eine illegale Möglichkeit), direkt nach Deutschland zu fliegen und somit den Freiwilligendienst abzubrechen, oder geduldig sein und abwarten, was ICYE Kenya da noch regeln kann. Natürlich haben wir uns dann gezwungenermaßen für die letzte Möglichkeit entschieden.
Somit sind wir dann also nach unserem Mid Term Camp mit den Worten „be patient“ zurück in unsere Familien und Projekte gegangen und das bange Warten begann…und wir haben gewartet, gewartet, gewartet und gewartet! Inzwischen hatte sich auch die deutsche Partnerorganisation ICJA eingeschaltet und uns immer wieder neue Deadlines für eine Entscheidung gesetzt, ob wir eine andere Möglichkeit finden, oder den Flug nach Deutschland buchen müssen.
Die Tage vergingen, die Deadlines wurden immer wieder nach hinten verschoben und irgendwann wurde mir klar, dass ich für mich persönlich langsam eine Entscheidung treffen muss, da es mittlerweile nur noch neun Tage bis zum 09.02. waren und ich im Falle des Abbruchs noch den Flug umbuchen müsste, mich von allen verabschieden müsste, alles Wichtige wegen des Sportplatz-Projektes und den dazugehörigen Spenden klären müsste und und und. Das kann ich nunmal leider nicht innerhalb von zwei, drei Tagen regeln, da viel zu viel Verantwortung damit einhergeht.
Also habe ich nach langen Überlegungen und Telefonaten mit meinen Eltern, der Organisation und Freunden den Schritt gewagt und für mich persönlich entschieden, dass es keinen Sinn mehr macht noch länger zu warten und habe den Flug umgebucht auf den 08.02.2014.
Somit stand es fest: Aus meinem Freiwilligendienst in Kenia
für ein ganzes Jahr wurde ein Freiwilligendienst in Kenia für ein halbes Jahr.
Mir fiel diese Entscheidung nicht leicht und ich habe lange hin und her
überlegt, aber letztendlich bereue ich sie nicht. Ich nehme mir lieber die
Zeit, um mich vernünftig von den Menschen zu verabschieden, die ich dort lieben
gelernt habe, anstatt innerhalb von 2 Tagen sagen zu müssen „Tschüss Leute! War
schön mit euch, aber ich bin dann mal weg!“ und alles stehen und liegen zu
lassen, was ich in den letzten Monaten dort begonnen habe, ohne es in guten
Händen zu wissen.
Der Abschied fiel mir nicht leicht, aber ich weiß auch, dass
es nicht das einzige Mal für mich in Kenia war. Schon dieses Jahr werde ich,
wenn alles gut läuft, wieder hinfliegen, um meine Gastfamilie, die Mädchen der
Manga Girls Primary School und meine Freunde zu besuchen und zu sehen, was aus
dem Sportplatz geworden ist.
Um euch auch alle Infos zu geben:
Wenige Tage vor meinem
Rückflug kam die Nachricht von ICYE Kenya, dass es die Möglichkeit gibt für einen
weiteren Monat ein kostenpflichtiges Visum zu bekommen, damit mehr Zeit da ist,
um es weiter mit der Arbeitserlaubnis zu versuchen. Da es jedoch nicht 100%ig klar
war, ob es in dieser Zeit überhaupt möglich ist, die Erlaubnis zu bekommen, bin
ich bei meiner Entscheidung geblieben. Insgesamt waren wir dann 6 deutsche
Freiwillige, die sich aus verschiedenen Gründen dafür entschieden haben am
08.02.14 in den Flieger nach Deutschland zu steigen. 9 deutsche Mitfreiwillige
sind dagegen noch vor Ort und müssen weiter bangen, ob sie die Arbeitserlaubnis
bekommen oder nicht. Also an alle, die das hier lesen: Daumen drücken für meine
Mitfreiwilligen, dass sie ihr Jahr zu Ende machen können!!!
So und nun gibt es in Stichpunkten meine Erlebnisse der
letzten Wochen in Kenia und der ersten Wochen in Deutschland:
- Am Samstag vor unserem Mid Term Camp haben Fariha,
Steffi, Jana (Freundin von Steffi) und ich eine Führung durch den ‚Mathare Slum‘
in Nairobi bekommen. Herumgeführt hat uns Ariff, ein local volunteer, der
direkt neben dem Slum aufgewachsen ist und im Slum zur Schule gegangen ist und
sich somit sehr gut dort auskennt. Es war ein sehr seltsames Gefühl in diesem
Slum herumzulaufen und zu sehen, in was für menschenunwürdigen Verhältnissen
die Menschen dort leben müssen. Für uns war das nur eine Führung durch den
Slum, aber für die Menschen dort ist das ihr Zuhause. Vergessen werde ich
diesen Tag jedenfalls nicht.
- Die Mutter von Sheila (also Schwester meiner
Gastmutter) hat am letzten Wochenende vor meiner Ausreise ein Kind bekommen und
ich habe als Abschiedsgeschenk die Fahrtkosten für die ganze Familie gezahlt,
sodass wir alle die Familie meiner Gastmutter besuchen konnten und das
Neugeborene sehen konnten. Es war ein sehr schöner und langer Tag und ich
konnte mich auch gleichzeitig von meinen „Gasttanten, -großeltern, und –cousinen“
verabschieden.
- Mein Abschiedsgeschenk an die Schülerinnen war
ein großes Fotoshooting. Für jede Schülerin gab es ein Einzelfoto und ein
Klassenfoto. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und sie haben sich sehr
gefreut.
- In den letzten Tagen in der Schule ist
glücklicherweise endlich die große Maschine gekommen, die das Feld ebenerdig
machen sollte. Einige Verspätung und einen kaputten Reifen später ist das Feld
nun endlich flach und das Gras kann beginnen dort zu wachsen. Nun fehlen nur
noch die Materialien, die aus Nairobi abgeholt werden müssen und dann ist der
Sportplatz auch schon so gut wie fertig. :)
- Der Pastor der Kirchengemeinde meiner
Gastfamilie hat mich und Jackline zum Abendessen eingeladen, als er erfahren
hat, dass ich frühzeitig gehen muss. Es gab leckere Bohnen mit Chapati und
Kürbis zum Nachtisch. Seine Familie ist sehr sehr nett und hat mir zum Abschied
ein schönes Tuch geschenkt, „da es in Deutschland ja sehr kalt sein soll, wie
man sich so erzählt“ und sie nicht wollen, dass ich friere. :D
- Ich bin am Mittwoch vor meiner Abreise nach
Nakuru gefahren, um mich von meiner ältesten Gastschwester zu verabschieden. Sie
geht dort aufs Internat und wusste noch von nichts, da im Internat Handys und
Telefonate verboten sind. Demnach hatte sie erst ein strahlendes Gesicht, als
sie mich gesehen hat, wurde dann aber sehr schnell traurig, als ich ihr
erzählen musste, dass ich gehen muss. Ich habe ihr Süßigkeiten mitgebracht und
wusste nicht, dass ich damit in ein Fettnäpfchen trete, weil auch die dort
verboten sind. Yvonne hat sie aber mit Hilfe einer Freundin ins Klassenzimmer
schmuggeln können, ohne dass es jemand gemerkt hat.
- In Nairobi war ich einige Tage vor Abfahrt und
habe mich dort von meinem Gastvater und meiner Gasttante verabschiedet. Ich
habe unerwarteter Weise noch einen lieben Abschiedsbrief von meiner Gastfamilie
bekommen, was mich sooooo gefreut hat, weil es in der ganzen Zeit, in der ich
da war, nicht einmal vorgekommen ist, dass meine Gasteltern einen Brief für
irgendwen geschrieben haben.
- Am Freitag war ich dann noch im Nairobi Sports
House, um die Materialien für den Sportplatz zu bezahlen und zu gucken, ob die
Lieferung schon da ist.
- Freitag Abend waren wir nochmal zum Abschluss
kenianisch feiern. Es waren fast alle Freiwilligen dort und so konnte ich mich
noch von allen verabschieden.
- Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch bin ich dann
Samstagmorgen in den Flieger gestiegen und mit einem noch mulmigerem Gefühl am
Nachmittag ausgestiegen.
- Der Empfang am Flughafen war überwältigend. Ich habe
nicht mit so vielen Freunden und Verwandten gerechnet, die mit Plakaten,
Luftballons und sogar Miniatur-Muffins hinter der Schiebetür auf mich warten.
Ich hatte mir zwar vorgenommen nicht eine Träne zu vergießen, aber als ich
meine ganzen Lieben dann gesehen habe, ist sogar nicht nur eine geflossen. :D
- Die ersten Tage in Deutschland war ich abgelenkt
durch Familienbesuche und es war sehr schön alle wieder zu sehen.
- Das Wort „komisch“ ist mir mehr als häufig in den letzten Tagen über die Lippen gekommen, weil ich es anders einfach nicht beschreiben kann, wie es ist, nach so langer Zeit wieder in Deutschland zu sein.
Eins steht jedenfalls fest: Die
Erfahrungen, die ich in diesen 6 Monaten gemacht habe, kann mir keiner mehr nehmen
und ich bereue keine einzige Sekunde, die ich in Kenia verbracht habe!!!
Nakupenda Kenya <3 Don’t worry, I’ll come back some time!!!
Mit ganz lieben Grüßen,
eure Lara Moraa Obara Langenberg
Nakupenda Kenya <3 Don’t worry, I’ll come back some time!!!
Mit ganz lieben Grüßen,
eure Lara Moraa Obara Langenberg
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen