Mittwoch, 20. November 2013

Aufregende Zeiten!

Hallo ihr Lieben,

seit langem melde ich mich auch mal wieder aus dem kenianischen Dorf Manga. Bei mir hat sich in letzter Zeit so unglaublich viel getan! Ich habe mich in der Grundschule nun richtig eingelebt. Die Schülerinnen haben mir dabei sehr geholfen, denn ihre Fröhlichkeit und Ausgelassenheit kann einen einfach nur glücklich machen. Ich genieße es, wenn wir zusammen Ball spielen, oder ich mit ihnen zusammen Lieder einstudiere – zwei deutsche Lieder können sie schon :)

Eine meiner Aufgaben in der Schule ist der Sportunterricht aller Klassen. Leider ist es jedoch so gut wie unmöglich einen annähernd guten Sportunterricht zu machen, da der Sportplatz eher einer schrägen Kuhwiese ähnelt mit Steinen, Hügeln und ohne Tore oder Körbe.
Daher habe ich jetzt mein erstes großes Projekt in der Schule gestartet – das Sportplatzprojekt. Dank einiger Spenden kann das Projekt direkt starten. Und zwar haben wir geplant das Feld erst einmal ebenerdig zu machen und neuen Rasen zu pflanzen (Es ist momentan nämlich so schräg, dass der Ball immer zu einer Seite rollt). Danach werden wir ein Volleyballfeld, ein Netballfeld, ein Handballfeld und ein Fußballfeld markieren und permanente Tore, Körbe etc. einbetonieren. Eine ganz schön große Sache, die mit Sicherheit seine Zeit brauchen wird, aber danach können die Mädchen endlich richtig Sport machen und die Pausen auf dem Sportplatz genießen, ohne ständig hinzufallen, oder den Ball durch Dornen kaputt zu machen :)

Heute hat das Projekt seinen Startschuss gehabt. Der Traktor ist gekommen und hat das komplette Feld umgegraben und die Erde gelockert. Weiter geht es morgen mit dem Abtragen der Erde von der oberen Hälfte auf die untere Hälfte. Damit wir keine Arbeiter engagieren müssen, habe ich ein paar Mitfreiwillige gefragt, ob sie dabei helfen würden. Aus ein paar wurden dann doch insgesamt ca. 10 andere Voluntäre, die sich bereit erklärt haben zu helfen :) Morgen im Laufe des Tages werden sie alle eintrudeln und nachmittags fangen wir dann an zu arbeiten. Weil wir jetzt doch so viele sind, könndne wir nicht alle bei meiner Gastfamilie schlafen und schlafen deshalb alle zusammen in der Schule...das wird ein Spaß :D Sie bleiben bis Sonntag, vielleicht sogar ein bisschen länger, je nachdem wie weit wir kommen. Ich bin so gespannt, ob das alles klappen wird...wenn nicht bleibt immer noch der Satz “Hakuna Matata”! :D

Ich möchte euch auch noch eben erzählen, was in den Wochen seit meinem letzten Eintrag so alles passiert ist:
ICYE hat ein Wochenende in Konza geplant, an dem alle Freiwilligen teilgenommen haben. Konza ist ein Naturgebiet nicht weit von Nairobi entfernt. Es war so unglaublich schön dort! Wir haben in einem Camp mitten in der Wildnis geschlafen und hatten unsere erste typisch afrikanische Safari – bewaffnet mit Kamera und Sonnencreme sind wir auf dem Dach des Busses durch die Landschaft gefahren und konnten Giraffen, Zebras, Büffel und Antilopen von ganz nah bewundern. Ein Traum sag ich euch :)

Nach diesem Wochenende war ich für vier Wochen in Manga ohne zu reisen, was auch mal richtig entspannt war. An den Wochenenden habe ich teilweise auf dem Feld mitgeholfen, oder Verwandte besucht. Ich durfte eine kenianische Taufe im Fluss miterleben und einen Prayer's Day für die Abschlussklasse in der besten Grundschule in der Umgebung (Ein trauriger, riesiger Unterschied zur Manga Grils Primary).

Vor ca. 3 Wochen ist eine ziemlich miese Sache passiert. Meine Gastmutter, die sich schon immer über Magenschmerzen beklagt hat, hat in einer Nacht so üble Schmerzen gehabt, dass sie nach Nairobi ins Krankenhaus aufgebrochen ist. Im Krankenhaus angekommen wurde sie wegen Überfüllung immer zur Seite geschoben und nicht richtig behandelt. Nach ca. Einer Woche hat sie dann doch ein Bett im Krankenhaus bekommen und ihr wurde gesagt, dass sie operiert werden muss. Auf die Operation musste sie dann auch nochmal eine Woche warten und für jede Nacht einen Batzen Geld zahlen, was für meine Gastfamilie ein großer Verlust ist. Letzte Woche wurde sie dann schließlich operiert und ist nun wieder Zuhause, um sich auszukurieren.


Am Wochenende des 10.11. war ich in Nairobi und habe dort mit ein paar anderen Freiwilligen „Unser Dreimonatiges“ gefeiert – 3 Monate Kenia...unglaublich!!! Danach bin ich mit Fariha zu ihr nach Nakuru gefahren und bin mit zu ihrem Projekt gegangen. Ich war die komplette letzte Woche da, weil ihr Projekt am letzten Sonntag ein großes Event hatte, bei dem ich mithelfen sollte...im Nachhinein war allerdings doch nicht so viel Hilfe nötig :D Aber ich habe Nakuru genossen. Wir haben an einem Abend deutsch gekocht, Nudeln mit einer Gemüsesoße – das war der absolute Hammer!!! Mal etwas anderes als Ugali mit grünem Gemüse :D

Ab Montag stehen dann die großen Freien an und ich freue mich schon sehr darauf! Ich werde euch dann berichten, was ich so treibe und vor allem wo in Kenia ich mich gerade befinde...ich habe nämlich vor so viel es geht zu reisen :)

So...jetzt wisst ihr auch wieder besser Bescheid, was in meinem kenianischen Leben gerade vor sich geht ;)
Ich melde mich bald wieder und berichte euch, wie es mit dem Sportplatzprojekt läuft.

Bis bald,

eure Lara :)